Allein die Atmosphäre während der offiziellen Jubiläumsfeier zeigte sofort, hier treffen sich Menschen, die wirklich gut miteinander können. Und weil das so ist, verlängerten die vier beteiligten Wasserwerke, der landwirtschaftliche Kreisverband Soest und die Landwirtschaftskammer ihre überaus erfolgreiche Zusammenarbeit zum wiederholten Male um weitere fünf Jahre.
Bisher vieles gemeinsam gemeistert
Die Kreislandwirtin von Soest und Beiratsvorsitzende der Wasserkooperation, Gerlinde Hollmann, betonte, dass es darum ging und heute noch geht, einen vorbeugenden Wasserschutz auf freiwilliger Basis zu etablieren und gleichzeitig die Landwirtschaft der Gunstregion in ihrer intensiven Ausprägung zu erhalten. Aus ihrer Sicht ist dies erfolgreich gelungen.
Dr. Harald Lopotz, Geschäftsführer der Kreisstellen Märkischer Kreis/Ennepe-Ruhr, Ruhr-Lippe und Soest der Landwirtschaftskammer NRW ist überzeugt: „Nicht Konfrontation, sondern Kooperation heißt seit nunmehr 30 Jahren das Erfolgsrezept. Schwerpunkt der Kooperationsarbeit von Wasser- und Landwirtschaft ist und bleibt die gewässerschonende Beratung der landwirtschaftlichen Betriebe, die die pflanzenbedarfsgerechte Düngeplanung und Düngung unter Berücksichtigung der standortspezifischen Herausforderungen kontinuierlich weiterentwickelt.“
Die wichtigsten Elemente der fruchtvollen Zusammenarbeit sind für ihn
- der intensive vertrauensvolle Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten,
- der Austausch über Erfolge und Defizite, das Feststellen des Handlungsbedarfs und Entwickeln von Strategien,
- der Austausch über innovative Praktiken, die, stetig weiterentwickelt, einen zukunftsorientierten Gewässerschutz gewährleisten.
Die Beratung der Wasserkooperation Soest betreut heute 200 landwirtschaftliche Mitgliedsbetriebe, die im Bereich der Wasserschutz-, Wassereinzugsgebiete der Stadtwerke von Lippstadt, Rüthen und Warstein sowie die Lörmecke Wasserwerke über 8350 ha bewirtschaften. Da die beteiligten Landwirte auch außerhalb dieser Kernbereiche Flächen nutzen, wirken die Beratungsempfehlungen aber auf einer fast doppelt so großen Fläche.
Bausteine der Kooperationsarbeit
Um die engagierten Landwirte der Wasserkooperation ständig erreichen zu können, nutzt die Beraterin Lina Tiemann folgende Kanäle:
- Die Landwirte erhalten über das Pflanzenbaufax der Kreisstelle Soest die aktuellen Hinweise zu anstehenden Arbeiten auf dem Acker. Zusätzlich gibt es spezielle Infoschreiben.
- Umfangreiche Analysen der Nmin-Bodenproben und der Wirtschaftsdünger liefern die notwendigen Daten für die Düngeplanung.
- Die Beraterin unterstützt bei der Berechnung der betriebsindividuellen N-Obergrenzen, der Stoffstrombilanzen, beim Erstellen der Düngebedarfsermittlung und der Düngedokumentation.
- Außerdem unterhält die Beratung ein umfangreiches Versuchswesen, beispielsweise zum Zwischenfruchtanbau, und diskutiert bei Besichtigungen die Erkenntnisse ausgiebig mit den Landwirten.
Arbeit immer wieder anpassen
Zum Start der erfolgreichen Zusammenarbeit ging es vornehmlich darum, die Nitratwerte zu senken. Viele der als notwendig erachteten Innovationen sind mittlerweile Standard in der gesamten Landwirtschaft. Das Land Nordrhein-Westfalen steht zu den Wasserkooperationen und unterstützt sie finanziell.
Die gute fachliche Praxis im Bereich Düngung wird heute differenzierter interpretiert als vor 30 Jahren. Dazu verändern sich die Herausforderungen. Die Land- und Wasserwirtschaft im Kreis Soest wird sich an den Klimawandel anpassen müssen.
„Die Kooperation wird also gefordert sein, ihre Ziele, ihre Arbeit, ihre Maßnahmen und die Beratungsschwerpunkte anzupassen und weiterzuentwickeln“, ist Lopotz überzeugt. Da alle Beteiligten daran glauben, dass das gelingt, wird die Zusammenarbeit für weitere fünf Jahre verlängert.
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