Ernte 2023: So sieht es in Westfalen aus

Im nördlichen und östlichen Westfalen stand zu Wochenbeginn noch ein Drittel an Weizen, Roggen und Triticale auf den Feldern. Im südlichen Westfalen ist die Ernte durch. Ein erstes Fazit.

Die Sorgen vieler Landwirte waren groß: braune Flächen, zunehmende Verunkrautung, auswachsendes Lagergetreide. In Extremfällen sind sogar die stehenden Halme ausgewachsen. Brotweizen zu erzeugen ist unter diesen Bedingungen fast ausgeschlossen, aber auch die Hoffnung, noch Futterqualität zu erreichen, schwindet. Selbst die Betreiber von Biogasanlagen haben angedeutet, dass sie reifes Korn und Stroh eigentlich nicht gebrauchen können. Zu gering ist der Gasertrag im Vergleich zu anderen Substraten. Zudem steht eine gute Maisernte vor der Tür. Dementsprechend niedrig sind die Preise. Etwas mehr als die Hälfte vom Weizenpreis könnte für Getreidekorn gezahlt werden und für reife Getreide-GPS liegen die Preise unterhalb der normalen GPS-Preise.

Extreme Streuung

Immerhin hat das Wetter in der vergangenen Woche etwas mitgespielt und auch diese Woche soll es überwiegend trocken bleiben. Viele Flächen sind überraschend gut befahrbar. Problematisch sind jedoch Böden mit hohem Grundwasserspiegel oder Verdichtungen. Niedriger Reifendruck oder ein Raupenfahrwerk helfen bei der Befahrbarkeit weiter.

  • Die Rapsernte konnte flächendeckend am vergangenen Wochen­ende abgeschlossen werden. Der Raps war trocken und lieferte eine ordentliche Qualität. Schwierig war vor allem der tiefe Schnitt, der notwendig war, um den Raps aus dem Lager zu heben.
  • Danach folgte der Weizen-, Roggen- und Triticaledrusch. Die besseren Parzellen wurden zuerst geerntet. Dabei musste häufig die Schnittlänge angepasst werden, um Lagergetreide aufzunehmen oder auch liegen zu lassen. Kleinere Lagerstellen konnten meist...