Die völlig vernässten Böden machen eine Aussaat von Sommerungen zurzeit unmöglich. Hier muss man Ruhe bewahren. Eine Saat unter feuchten Bedingungen führt zu Strukturschäden und Bodenverdichtungen und fördert das Auftreten von Auflaufkrankheiten. In extremen Fällen verfault die ausgesäte Frucht.
Eine Beizung ist ab diesem Jahr mit Prepper (Wirkstoff Fludioxonil) gegen Ascochyta und Fusarium in Ackerbohnen, Futtererbsen und Lupinen möglich, jedoch lässt die Kurzfristigkeit der Zulassung des Präparates keine größeren Mengen an gebeiztem Saatgut zu.
Vor der Saat muss die Altverunkrautung beseitigt werden. Dieses kann mechanisch durch eine flache Bodenbearbeitung oder chemisch durch den Einsatz glyphosathaltiger Herbizide erfolgen. Beim Einsatz von Glyphosat sind die Anwendungsbestimmungen und Auflagen zu beachten. Zum Teil haben sich diese kurzfristig geändert.
Unkrautbekämpfung
Soll die Unkrautbekämpfung mechanisch erfolgen, so müssen Anbauer die Ackerbohnen mindestens 6 bis 8 cm tief säen. In der Regel bleiben dann je nach nachfolgender Witterung zwei bis vier Wochen Zeit, um das Blindstriegeln durchzuführen. Dieses ist die wichtigste und effizienteste Maßnahme und gleichzeitig auch der Grundstock für weitere erfolgreiche Striegel- oder Hackarbeiten im Nachauflauf.
Vorauflauf-Herbizide
Die chemische Unkrautbekämpfung in Ackerbohnen kann gegen zweikeimblättrige Unkräuter nur im Vorauflauf erfolgen. Um gute und nachhaltige Wirkungsgrade zu erreichen, sollten diese Maßnahmen nur auf einen feinkrümeligen und abgesetzten Boden erfolgen. Zudem sollten Anwender auf robuste Aufwandmengen setzen, damit die Wirkung gegen die Verunkrautung auch nachhaltig ist.
Gegen die Standardunkräuter sind zum Beispiel 3 l/ha Boxer + 2 l/ha Stomp Aqua, 3 l/ha Bandur + 0,25 l/ha Centium 36 CS oder die Fertigformulierung Novitron DamTec mit 2,4 kg/ha gut wirksam. Wird dem Novitron DamTec noch 1 l/ha Bandur zugegeben, so erhöht sich die Wirkung gegen Kamille, Klettenlabkraut und Taubnessel.
Spectrum Plus mit einer Aufwandmenge von 4 l/ha sollte dort zum Einsatz kommen, wo Nachtschatten und Hundspetersilie vorkommen. Mit 3 l/ha Spectrum Plus in Kombination mit 0,25 l/ha Centium CS (Wirkungsverstärkung gegen Knöterich) oder 2 l/ha Bandur (Wirkungsverstärkung gegen Ausfallraps) ist eine breite Unkrautwirkung zu erwarten.