Übersetzt heißt Planetarium so viel wie „Planetenmaschine“. Denn ursprünglich war es genau das: Ein mechanisches Gerät, mit dessen Hilfe man den Lauf der Planeten verdeutlichen konnte. Heute heißt der Apparat „Orrery“.
Unter Planetarien verstehen wir heute Gebäude mit einer Kuppel. Auf ihre Innenseite lassen sich Bilder des je nach Tages- und Jahreszeit variierenden simulierten Sternenhimmels projizieren. In Westfalen gibt es mehrere Planetarien – zwei Große: eins in Bochum und eins in Münster.
Heiraten unter Sternen
Im Planetarium in Münster gibt es Programme für Kinder ab vier Jahren, für Weltallinteressierte im Allgemeinen, aber auch für Wissenschaftsinteressierte. Doch nicht immer ist der Himmel mit all seinen Besonderheiten auf der Projektionsfläche zu sehen. Die Angebote sind vielfältig: Bei Musikshows darf sich der Besucher über effektvolle Visualisierung verschiedener Musikalben freuen. Außerdem finden Lesungen, Theaterstücke und Konzerte im Planetarium statt.
In Bochum ist das Angebot ebenso vielfältig. Hier kommen auch Fotografen auf ihre Kosten. In Workshops lässt sich zum Beispiel die Astrofotografie erlernen. Jeden Freitag wird es feierlich unter der Kuppel. Dann kommt das Standesamt ins Planetarium und Paare können sich unter dem Sternenhimmel das Ja-Wort geben.
Weitere Planetarien gibt es in Recklinghausen und Herne. Sie sind aber deutlich kleiner und auch ihre Angebote sind deutlich kleiner.
Planetarium feiert 100. Geburtstag
Die Idee der Planetarien ist nicht neu. 1913 war es Oskar von Miller, der Gründer und erste Generaldirektor des Deutschen Museums in München, der das Aussehen und die Bewegungen des Fixsternhimmels und der Planeten, der Sonne und des Mondes vorführen wollte. Ingenieure, Mechaniker und Astronomen begannen mit der Arbeit. Eine ihrer ersten Überlegungen war eine begehbare Blechkugel, die mit von außen beleuchteten Sternenlöchern versehen. Sie verwarfen sie. Sechs Jahre sollte es dauern, ehe die Entwickler unter Federführung von Walther Bauersfeld das erste Mal einen künstlichen Sternenhimmel an eine Kuppeldecke projizieren konnten und damit das erste Projektionsplanetarium präsentieren konnten.
Sind das Sternwarten?
Planetarien und Sternwarten sind nicht das Gleiche. Denn in Sternwarten lässt sich nur der aktuelle Sternenhimmel sowie einzelne Himmelskörper oder die Milchstraße beobachten. Während einige einzig und allein der Forschung vorbehalten sind, öffnen Volkssternwarten ihre Türen für Besucher. Auch einige private Sternwarten, die häufig von Vereinen geführt werden, präsentieren der Öffentlichkeit den Sternenhimmel. Simulationen sind in Sternwarten aber nicht vorgesehen. In Westfalen gibt es gleich mehrere Orte, an denen Interessierte mit technischer Unterstützung einen Blick in den Sternenhimmel werfen können. An folgenden Orten ist das möglich:
Bielefeld: Sternwarte am Brackweder Gymnasium,
Bochum: Sternwarte Bochum,
Ennepetal: Volkssternwarte Ennepetal e. V.,
Hagen, Stadtteil Wehringhausen: Volkssternwarte Hagen e. V.,
Herne: Sternwarte Herne mit kleinem Planetarium,
Menden: Vereinigung der Sternenfreunde Menden e. V.,
Paderborn: Volkssternwarte Paderborn, e. V.,
Siegen: Sternwarte der Universität Siegen.
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