So gelingt es auch Laien
Möbel bemalen
Susanne Fartmann ist Grafikerin und eigentlich auf Aquarelle spezialisiert. Seit einigen Jahren gestaltet sie auch Holzmöbel mit Farbe. Dazu hat sie einige Tipps.
Susanne Fartmann bemalt alles, was ihr in die Finger kommt. Stühle und Hocker, Bänke und alte Bretter: Nichts ist vor der Grafikdesignerin aus Telgte, Kreis Warendorf, sicher. Beim Aufräumen hat Ehemann Bernhard auf dem heimischen Hof schon das ein oder andere Stück für sie gefunden. Manches unansehnliche Brett schmückt gesäubert und bemalt jetzt einen Hauseingang.
Mit Acrylfarben
In ihrem Atelier sind viele der farbenfrohen Aquarelle zu sehen, auf die sich Susanne Fartmann eigentlich spezialisiert hat. Für ihre Arbeiten auf Holz setzt sie auf Acrylfarben. Diese haben gleich mehrere Vorteile: Sie trocknen schnell, lassen sich immer wieder übermalen und zum Auswaschen der Pinsel reicht Wasser. Auch draußen sei die Farbe sehr haltbar, sagt Susanne Fartmann. „Vor 20 Jahren habe ich damit mal ein Garagentor bemalt. Das hält immer noch.“
Zum Schluss fixiert sie ihre Kunstwerke mit einer Schicht aus Klarlack. Am einfachsten geht das mit der Spraydose. Der Lack lässt sich aber auch mit dem Pinsel auftragen.
Malstunden für Landfrauen
Ab und an zeigt Susanne Fartmann auch Laien, wie sie alte Möbel zu dekorativen Objekten machen können. Einige Telgter Landfrauen haben es gerade ausprobiert. In drei Malstunden à zwei Stunden platzierten sie ein Schwein auf einer alten Bank, ließen einen Schmetterling auf einem Hocker landen und zeichneten eine Kakteenparade. „Es ist gut, wenn man eine Idee hat“, freut sich Susanne Fartmann über Teilnehmerinnen, die mit einem Plan kommen. Vorlagen, zum Beispiel aus dem Internet, helfen.
Eine Hausaufgabe mussten die Landfrauen ebenfalls vorab erledigen. „Die Möbel oder Holzstücke sollten abgeschliffen und staubfrei sein“, lautete die Empfehlung von Susanne Fartmann.
Hier noch einige praktische Tipps
Auf der Erbse: Auf dem Kissenstapel hockt in diesem Fall keine Prinzessin, sondern ein Zaunkönig. Dieses Motiv lässt sich ziemlich leicht nachahmen. Die mit Bleistift vorgezeichneten und dann flächig ausgemalten Kissen bekommen durch Schattierungen in Schwarz und Weiß Fülle. „Alles, was höher ist, ist heller“, lautet die einfache Formel von Susanne Fartmann. Wer sich nicht an den Vogel wagen will, kann auch einfach ein Krönchen obenauf setzen.
Mit Rahmen: Dieses Brett stammt aus einem uralten Kleiderschrank. Nun bekommt es einen neuen Auftritt. Der unbehandelte Rahmen lässt ein Stück Vergangenheit „aufblitzen“. Vor der Grundierung in einem Grauton wurde er sorgfältig abgeklebt.
Ein stolzes Huhn: „Das bekomme ich doch nie hin“, hört Susanne Fartmann oft und macht Mut. Wer ein Hühnerbild hat, überträgt die Konturen mit Bleistift auf das Holz und füllt dann zunächst die Flächen. Dann mit einem Haarpinsel die dunklen Flecken des Federkleides auftragen, das geht auch tupfend mit einem Borstenpinsel. Zum Schluss kommen die Schattierungen. „Man sollte sich überlegen, woher das Licht kommt.“
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