Podcast

Ewald Frie, durften Bauernkinder Fußball spielen?

Ewald Fries Geschichte über den Wandel der bäuerlichen Welt ist der Sachbuch-Bestseller des Jahres. Wir haben ihn exklusiv im Podcast getroffen: Wie war es, als der Hof den Takt vorgab?

Kommen Kinder heute aus der Schule, steht neben Hausaufgaben machen meist ein ausgedehntes Freizeitprogramm an. Fußball, reiten, schwimmen – irgendwas ist immer.

Ganz anders die Erinnerungen des preisgekrönten Autors Ewald Frie („Ein Hof und elf Geschwister“): „Meine Geschwister, die in den 50-ern und 60-ern groß geworden sind, hatten über Tag sicherlich keine andere Beschäftigung als Hausaufgaben machen und sich um den Hof zu kümmern. Die Jungs halfen beim Vater, die Mädchen bei der Mutter.“

Aufwachsen in Umbruchzeiten

Ewald Frie, Jahrgang 1962, ist mit seinen zehn Geschwistern auf einem Hof im Münsterland aufgewachsen. Im Wochenblatt-Podcast „Schnack, Land, Fluss“ spricht er über Pflichten und Freiheiten, Hobbys und Alltag seiner Kindheit.

Das Spannende dabei: Frie ist in einer rasanten Umbruchzeit aufgewachsen. In der Landwirtschaft wurde der „Ein-Mann-Betrieb“ ausgerufen, durch die Technisierung entfielen etliche Arbeitsstunden. Und noch mehr: Bindekräfte innerhalb des „Kosmos Landwirtschaft“ wurden schwächer, individuelle Freiheiten größer.

Bauernkinder und Fußball

All das beeinflusst den Alltag von Frie und seinen Geschwistern. „Mein drittältester Bruder, Jahrgang 1948, hätte gerne Fußball gespielt“, erzählt Ewald Frie. „Eines der Argumente, mit denen mein Vater das rundheraus verboten hat, war, dass Fußball über Tag stattfindet. Und da gab es für einen Bauernsohn wirklich besseres zu tun.“ Ganz anders bei Frie selbst: „Als ich Anfang der 70-er anfing, mich für Sport zu interessieren, bin ich einfach in den Fußballverein gegangen – das war überhaupt kein Problem!“

Das ganze Gespräch mit Ewald Frie können Sie kostenfrei hier hören.

Neue Folgen "Schnack, Land, Fluss" gibt es donnerstags alle zwei Wochen - überall dort, wo es Podcasts gibt. (Bildquelle: Schildmann)

Das ist "Schnack, Land, Fluss"

Alle zwei Wochen trifft Bauernkind, Dreifach-Mama und Redakteurin Marit Schröder im Podcast „Schnack, Land, Fluss“ eine Landfrau (und manchmal auch einen Land-Mann), der oder die das Landleben schon deutlich länger kennt. In jeder Folge wird ein anderes Thema besprochen: Mal geht es um Kindererziehung, mal um das Verhältnis zur Kirche, mal um das Zusammenleben mit den Schwiegereltern. Die Fragen, die sie antreiben, sind immer dieselben: Was war früher anders als heute? Und: Was können wir voneinander lernen?

Mehr Infos zum Podcast gibt es hier.