Ausgezeichnetes Buch

Ewald Frie erhält für Bauernhof-Chronik den Deutschen Sachbuchpreis

Hohe Anerkennung für "Ein Hof und elf Geschwister": Der aus dem Münsterland stammende Historiker Ewald Frie ist in Hamburg mit dem renommierten Deutschen Sachbuchpreis 2023 ausgezeichnet worden.

Hohe Auszeichung für den „Hof-Autor“ aus Westfalen: Der aus Nottuln im Münsterland stammende Historiker Ewald Frie ist in Hamburg mit dem renommierten Deutschen Sachbuchpreis 2023 für sein Buch „Ein Hof und elf Geschwister“ ausgezeichnet worden. Mit der Chronik des ländlichen Wandels am Beispiel seiner eigenen Herkunftsfamilie hat Frie, der an der Universität Tübingen Geschichtswissenschaft lehrt, rasch Beachtung gefunden und einen Platz auf den Buchbeststellerlisten erobert.

"Persönliche und überraschende Perspektive"

Die Jury-Sprecherin Jeanne Rubens von der TU München betonte, dass ein gutes Sachbuch Argumente bringen müsse, auch unerwartete, um die Welt aus anderen Blickwinkeln zu zeigen. Frie nehme „eine persönliche und überraschende Perspektive“ ein, heißt es in der Jury-Begründung. Und weiter:

„Am Beispiel seiner Familie aus dem Münsterland beschreibt er Spannungen, die sich zwischen Stadt und Land entwickelt haben und uns gegenwärtig intensiv beschäftigen. In seiner verblüffend einfachen und zugleich poetischen Sprache schafft Frie Zugang zu einer Welt im Wandel – immer empathisch, aber nie nostalgisch. Auf der Basis von Interviews mit seinen Geschwistern hat Ewald Frie ein tiefes und gleichzeitig zugängliches und unterhaltsames historisches Sachbuch verfasst. Diese Alltagsgeschichte geht von leicht zu übersehenden Details aus und entwickelt große Gedanken. Ein inspirierendes Beispiel für innovative Geschichtsschreibung.“

Sachbuch gegen "blinde Flecken"

Das Buch war aus einer Auswahl von rund 230 aktuellen Sachbüchern bereits vor einigen Wochen in die Endauswahl von acht nominierten Buchtiteln gekommen.

Karin Schmidt-Friderichs, die Vorsitzende des Börsenverein des deutschen Buchhandels, unterstrich, das der Sachbuch-Preis eine „wichtige Plattform für die Themen der Zeit“ darstelle. Er bilde Fragen ab, die es verdienten, sich mit ihnen zu beschäftigen. Durch die nominierten Bücher könnten „blinde Flecken oder persönliche Aufmerksamkeitsdefizite“ beseitigt werden“.

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