Glasmuseum in Coesfeld-Lette

Stricken mit Glas?

Mit Glas stricken? Ja, das geht – und kann derzeit in Lette bei Coesfeld besichtigt werden. Der kleine Ort im Münsterland beherbergt in zwei ehemaligen Bauernhöfen ein Glasmuseum, das Staunen macht.

Wie bitte? Mit Glas stricken? – Dass das geht, kann derzeit in Lette bei Coesfeld besichtigt werden. Im dortigen Glasmuseum sind Werke der anadischen Künstlerin Carol Milne zu sehen, die das Glasstricken erfunden und perfektioniert hat. Und ihre Kollegin, die Britin Cathryn Shilling, hat es fertiggebracht, Glastücher anzufertigen. Diese und andere ungewöhnliche Stücke zeigt das Museum bis zum 22. Juli in seiner Ausstellung, die Neuerwerbungen der Sammlung vorstellt. Das Museum, untergebracht in zwei ehemaligen Bauernhöfen, beherbergt insgesamt rund 2000 Glasobjekte aller Art und Größe.

Das Glasmuseum ist eines der wenigen Museen Westfalens in privater Trägerschaft. Es geht auf die Initiative des Coesfelder Unternehmerehepaares Kurt und Lilly Ernsting zurück. Sie haben vor einem halben Jahrhundert begonnen, von Coesfeld aus die Textilhandelskette „Minipreis“/„Miniladen“ aufzubauen, die seit gut 25 Jahren den Namen „Ernsting’s family“ trägt.

Auf zwei alten Höfen

Aus Erträgen der Unternehmenskette finanziert sich eine Stiftung, die die Eheleute Ernsting ins Leben gerufen haben. Die Stiftung widmet sich karitativ-sozialen Zwecken, hat sich aber auch die Förderung von Kunst und Kultur auf die Fahnen geschrieben. Sie trägt beispielsweise die Musik- und Schauspielhalle „Konzert Theater Coesfeld“, die auf einen Anstoß der Eheleute Ernsting zurückgeht.

Eines der ältesten Projekte ist das Kulturzentrum „Alter Hof Herding“ in Lette, für das ein ehemaliger landwirtschaftlicher Betrieb umgebaut wurde. Neben dem Hauptgebäude wurde 1996 das nagelneue Glasmuseum errichtet. Dort gibt es ausschließlich moderne Kunstwerke aus und mit Glas zu sehen.

Glas, Haut und Kleidung

Diese außergewöhnliche Sammlung verdankt sich einem Zufall. Die Eheleute Ernsting haben bei einer Wandertour in den 1970er-Jahren im Bayrischen Wald am Wegrand eine Glasausstellung entdeckt und sich faszinieren lassen von dem, was sie dort zu sehen bekamen.

Die Ernstings begannen, zeitgenössische Glaskunst zu sammeln. Regelmäßige Ankäufe landeten in einer Sammlung, die heute mehr als 1800 Glasobjekte aller Art und Größe umfasst. Die Sammlung wird seit 1996 im Glasmuseum gezeigt. Vor zehn Jahren, kam im benachbarten Höltingshof ein Glas depot hinzu, das ebenfalls für Besucher geöffnet ist.

Tipps für Besucher

Das Glasmuseum in Coesfeld-Lette, Letter Berg 38, ist mittwochs und samstags jeweils von 14 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene 3 €. Kinder und Jugendliche haben freien Eintritt.

Führungen – auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten – können telefonisch vereinbart werden unter Tel. (0  25  46) 93 05  11.

www.glasmuseum-lette.de