An diesem Samstag ist Staudentausch angesagt auf dem „Mühlenhof“ in Münster. Das kleine Freilichtmuseum unweit des Aasees und des Allwetterzoos ist Schauplatz einer Pflanzenbörse der Gesellschaft der Staudenfreunde.
Schon am Tag darauf finden dort Handwerksvorführungen und Mitmachaktionen für Kinder und Erwachsene statt. Und so geht es munter weiter: Eine Sonderausstellung über Obstbau, ein Kreativmarkt, „Frühmittelalter- und Wikingertage“, eine ambitionierte Vortragsreihe und eine „Musiknacht“ sollen neuen Schwung in das zuletzt arg verstaubte Freilichtmuseum bringen.
Mit rund 30 Bauten aus dem ländlichen Münsterland und dem angrenzenden Emsland erinnert der 1961 eröffnete Mühlenhof an die Landwirtschaft und an das Landleben früherer Jahrhunderte. Zu sehen sind unter anderem ein
original aufgebauter Schulzenhof, eine Landschule, eine Schmiede und eine Schusterwerkstatt, ein Dorfkrug mit Kramladen sowie einige weitere Haupt- und Nebengebäude früherer Bauernhöfe. Täglich finden Führungen über das Gelände statt, das auch für Firmenveranstaltungen und private Feiern zur Verfügung steht.
Blick ins Programm bis zum Sommer
Samstag, 21. April: Pflanzenbörse der Staudenfreunde Münsterland (13 bis 17 Uhr)
Sonntag, 22. April: Frühlingserwachen mit Handwerksvorführungen und Mitmach-Aktionen
Sonntag, 6. Mai: Trödelmarkt
Sonntag, 3. Juni: Kreativmarkt mit traditionellen und modernen Handwerkskünsten
Samstag/Sonntag, 23. und 24. Juni: Frühmittelalter- und Wikingertage
Sonntag, 1. Juli: Tag der Imkerei
Sonntag, 8. Juli: Eröffnung der Sonderausstellung „Rund um den Apfel“
Sonntag, 15. Juli: Westfälischer
Töpfermarkt
Samstag, 21. Juli: Musiknacht
Unschöne Schlagzeilen
In den zurückliegenden Jahren war der Mühlenhof Schauplatz hitziger Streitigkeiten, die weit über Münster hinaus für Wirbel und unschöne Schlagzeilen gesorgt hatten. Das Museum befindet sich in Trägerschaft eines privaten Vereins und kommt ohne nennenswerte öffentliche Mittel aus. Missmanagement und mangelhafte
Personal- und Betriebsführung zählten zu den Vorwürfen, die gegen damals Verantwortliche erhoben worden waren. Von erstarrten Strukturen war die Rede, einem fehlenden Konzept, unzeitgemäßer Vermittlungsarbeit und mangelnder Ansprache der Besucher.
Deren Zahl war von einstmals mehr als 100 .000 auf zeitweilig 60 .000 pro Jahr gesunken. Eine drohende Insolvenz des Trägervereins und damit die Schließung des Museums konnte durch einen Überbrückungskredit der Stadt Münster verhindert werden.
Was jetzt passieren soll
Ein neues Team versucht seit geraumer Zeit, das Museum wieder auf Kurs zu bringen. Wie Dr. Wolfgang Echelmeyer vom Vorstand des Vereins dem Wochenblatt erläuterte, gehört dazu unter anderem, sich einen Überblick zur Entwicklung des Museums und zu seinen Beständen zu verschaffen und ein tragfähiges Konzept „Mühlenhof 2030“ zu entwickeln. Das Team wird dabei unterstützt von
- Jan Carstensen, dem Leiter des Westfälischen Freilichtmuseums in Detmold,
- Elisabeth Timm, Professorin für Volkskunde an der Universität Münster, sowie
- Werner Freitag, Professor für westfälische Landesgeschichte an der Universität Münster.
Zu den weiteren Schritten zählt Echelmeyer unter anderem die Anlage eines neuen Kinderspielplatzes am Sandsteinhaus, die Neugestaltung der Außenanlagen sowie ein attraktives Veranstaltungs- und Vortragsprogramm.
Der Bau von sechs weiteren Gebäuden aus dem ländlichen Münsterland steht ebenfalls auf dem Plan. Deren zerlegte Balken warten seit vielen Jahren darauf, wiedererrichtet zu werden.
Hier geht’s lang
Ort: Das „Mühlenhof-Freilichtmuseum Münster“ liegt am Theo-Breider-Weg 1 in der Nähe des Allwetterzoos und des Westfälischen Naturkundemuseums.
Geöffnet: täglich – auch montags! – von 10 bis 18 Uhr.
Eintritt: Erwachsene 5 €, Kinder und Jugendliche von 6 bis 16 Jahren 3 €, Familien 13 €.
Weitere Informationen: Tel. (02 51) 98 12 00, www.muehlenhof-muenster.org.