Aus Playmobilfiguren

Abteigeschichte nachgebaut

Mehr als 5000 Playmobilfiguren sind im Museum Abtei Liesborn zu sehen. Mit ihnen stellt der Künstler Oliver Schaffer 1000 Jahre Abteigeschichte dar. Details zeigen das Klosterleben im Mittelalter.

Karl der Große speist mit Nonnen an einer runden Tafel, in einer Bibliothek schreiben Mönche an Stehpulten, durch den Garten der barocken Abt-Residenz wandeln Damen in festlichen Kleidern: Das sind Szenen aus der Klostergeschichte der Abtei Liesborn, alle aus Playmobil-Elementen gebaut.

In Form von zwölf zum Teil sehr großen Spielzeuglandschaften können große und kleine Gäste des Museums Abtei Liesborn, Kreis Warendorf, eine Zeitreise vom 9. Jahrhundert durch das Mittelalter bis zur Neuzeit des Klosters machen.

Bis Ende Mai 2024 sind die aus etwa 5000 Figuren und 20  000 Bauteilen zusammengestellten Szenen zu sehen.

Tipps für Besucher: Die Playmobil-Ausstellung „Abteigeschichte(n)“ läuft bis zum 26. Mai 2024. Das Museum Abtei Liesborn ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Anschrift lautet: Abteiring 8, 59329 Wadersloh-Liesborn, Tel. (0  25  23) 9  82  40. Der Eintritt ist frei.
Außerdem ist dort seit ­einem Jahr das Liesborner Evangeliar zu sehen, eine der ältesten, vollständig erhaltenen Evangelien-Handschriften Westfalens. Ein Blick auf das historische Buch ergänzt die Zeitreise der Playmobil-Szenen.

Mit Liebe zum Detail

Es macht Spaß, die großen und kleinen Details aus mehr als 1000 Jahren Klosterkultur zu entdecken. Zusätzlich werden auf großen Wandtafeln die Darstellungen erläutert, etwa dass in der Abtei erst Stiftsdamen und ab 1130 Benediktinermönche lebten oder das Gebäude auch eine Zeit als Schule und jetzt als Kreismuseum genutzt wird.
Dazwischen brannte das Kloster mehrmals ab, die Pest forderte ihren Tribut und im Dreißigjährigen Krieg gab es Plünderungen.
In Hochphasen wurde die Bibliothek ausgebaut, Maler statteten die Gebäude aus und Mönch Bernhard Witte schrieb die erste Geschichte Westfalens auf.

Erschaffen hat die Ausstellung der Hamburger Künstler Oliver Schaffer. Seine Playmobilsammlung gilt mit mehr 400  000 Figuren und 3 Mio. Teilen als eine der größten der Welt. Schaffer verwandelt regelmäßig Museen in ganz Deutschland in Spielzeuglandschaften und stellt historische Szenen nach.

Playmobilfiguren im Wandel

Da die Marke Playmobil im Jahr 2024 ihr 50-jähriges Jubiläum begeht, ist auch die Entwicklung der Figuren zu sehen. Auf kleinen Regalen stehen in der Reihenfolge ihres Erscheinens verschiedene Püppchen, von Rittern, Bauarbeitern und Indianern aus dem Jahr 1974 über die ersten weiblichen Figuren von 1976 sowie Kindern von 1981 bis hin zu Puppen in Form von Mickey Mouse, Mangas oder Geistern aus aktuellen Kollektionen.

Dazu gibt es eine Spielecke, mit Playmobil-Produkten zum Testen. (Bildquelle: Pröbsting)

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