Wie bist du zur plattdeutschen Bühne gekommen?
Große Perdekamp: Meine Mutter spielt dort schon lange mit. Ich war als kleines Kind bei den Proben dabei. Mit der plattdeutschen Bühne bin ich groß geworden. Seit fünf Jahren trete ich mit der Kindergruppe des Plattdeutschen Theaters des Heimatvereins Albersloh auf. Außerdem war ich schon immer der Klassenclown. Mir liegt Schauspielen und Auftreten ein wenig im Blut.
Sprecht ihr zu Hause noch Plattdeutsch?
Große Perdekamp: Meine Oma Angela und meine Mutter sprechen Platt. Ich spreche mit ihr ab und zu Platt – vermutlich der einzige in Albersloh, der sich mit seiner Mutter noch auf Plattdeutsch unterhält.
Was gefällt dir an der plattdeutschen Sprache? Hast du ein Lieblingswort?
Große Perdekamp: Mein Lieblingsausdruck ist Dösbaddel für einen Tollpatsch. Generell ist Platt grober und derber als Hochdeutsch, auch direkter. Manches lässt sich einfach besser ausdrücken und betonen. Übrigens lässt sich mit Platt besser fluchen.
Wie genau sieht dein Einsatz in der Theatergruppe aus?
Große Perdekamp: Wir proben einmal die Woche für 60 Minuten. Die Texte, die wir einstudieren, sind auf Plattdeutsch. Die Kindergruppe führt in Albersloh kleine Sketche auf, die etwa fünf Minuten dauern. Bei einem musste ich einen Bräutigam spielen, der seinen Kumpels nach dem feuchtfröhlichen Junggesellenabschied verspricht, vorm Altar „Ne“ zu sagen. Er macht aber etwas mit dem Pfarrer aus: Anstatt der klassischen Frage nach dem Ja-Wort, fragt er den Bräutigam, ob er etwas dagegen hat, die Braut zu heiraten. Der sagte „Ne“. Meist werden lustige Stücke aus dem Alltag mit einem Bezug zu Albersloh verwurstet.
Dein Talent hat sich rumgesprochen. Zu Beginn des Jahres standest du in Sendenhorst erstmals bei einem Erwachsenenstück auf der Bühne.
Große Perdekamp: Dort ist ein junger Laienspieler ausgefallen. Als mich der Anruf erreichte, war ich gerade im Skiurlaub. Auf der Rückfahrt aus dem Zillertal habe ich mit meiner Mutter im Auto den Text gelernt. Gespielt habe ich dann Kevin, den schwierigen Sohn einer der Hauptdarstellerinnen.
Wie geht’s für dich weiter?
Große Perdekamp: Ich bin gerade in der 10. Klasse auf der Realschule. Im Anschluss mache ich eine Ausbildung zum Industriemechaniker. Das Theater bleibt mein Hobby. Es macht unheimlich viel Spaß, wenn das Publikum lacht und klatscht und am Ende des Stücks der Applaus wartet.
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