Trends beim Porzellan
Wie handgemacht
Die Nachfrage nach Porzellan ist in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Was ist derzeit „in“ beim Essgeschirr? Wir haben uns im Fachhandel nach den Trends umgeschaut.
Branche im Aufwind
"Die Porzellanbranche erlebt seit Beginn der Corona-Pandemie einen Boom“, erzählt Kerstin Schäfer. Sie betreibt mit ihrer Familie das Porzellanhaus Schäfer in Arnsberg im Hochsauerlandkreis. Seit Jahrzehnten war der Absatz beim Porzellan rückläufig. Das hat sich jetzt geändert.
„Der Trend zum ‚Homing‘ macht sich bemerkbar: Die Menschen sind viel zu Hause, machen es sich gemütlich und investieren in eine hochwertige Haushaltsausstattung. Alles soll zu Hause perfekt sein“, beobachtet die Expertin.
Rustikaler Eindruck
Wer sich die neuen Essgeschirre in der Trendabteilung anschaut, erkennt: Sie wirken wie von Hand gemacht. „Der Kunde soll den Töpfer an seiner Töpferscheibe vor Augen haben“, beschreibt Kerstin Schäfer den Handmade-Stil, der derzeit „in“ ist.
Jedes Teil fällt unterschiedlich aus, mal heller, mal dunkler, leicht fleckig oder anders in der Musterung. Gedeckte Farben und dunkle Naturtöne herrschen vor. Rustikal soll es wirken. Materialien wie Porzellan, Töpferware, Glas, Holz oder Bast werden auf dem Esstisch kombiniert.
Veränderte Gewohnheiten
An den Geschirren zeigen sich die veränderten Essgewohnheiten. „Die Kunden kaufen anwendungsorientierter. Sie wählen gezielt die Komponenten aus, die sie brauchen, etwa nur Speise-, Suppen- und Frühstücksteller, Müslischalen und Becher“, berichtet die Fachfrau aus Arnsberg. Die nutzen sie je nach Bedarf für verschiedene Zwecke.
„Innovative Geschirre bieten nur einige Basisteile, dazu Schalen in allen Größen, wie für Bowls, Pasta oder Dips.“ Während zu einem Essservice früher selbstverständlich etliche feste Bestandteile gehörten, sind bei modernen Serien Milchkännchen, Zuckerdosen, Kannen, Saucieren und Stövchen nicht mehr zu finden. Im Trend liegen Food-Bowls. „Bei diesen Gerichten werden alle Zutaten in einer Schale gemischt und daraus gelöffelt, auch mal auf dem Sofa beim Fernsehen“, weiß die Porzellan-Expertin.