Verwendet werden für eine solche Ringdrainage heute druckstabile PE-HD-Rohre mit einem Durchmesser von 10 cm. Von oben lassen Schlitze Wasser durch, nach unten sind die Rohre dicht. Die Rohre sollten 10 bis 15 cm unter der Unterkante der Sohle verlegt werden. Rund ums Haus führen sie mit 2 bis 2,5 % Gefälle zu einem Pumpenschacht. Das aufliegende Erdreich ist am besten möglichst wasserdurchlässig. Kies und Sand eignen sich gut. Wichtig ist es auch, die Lichtschächte an die Drainage anzuschließen.
Mit Tauchpumpe
Der Standard-Durchmesser für Pumpenschächte beträgt 30 cm. Das reicht, um eine Tauchpumpe hinunterzulassen. Steigt der Wasserstand, springt sie an und befördert das Wasser nach oben. Per Rohrleitung fließt es dann in den nächsten Übergabeschacht, der zur öffentlichen Entwässerung führt, oder Richtung nächstem Vorfluter.
Die Pumpe benötigt einen Stromanschluss. Thomas Erben von der Firma Stockreiter in Mettingen (Kreis Steinfurt) rät zu Tauchpumpen mit einem innen liegenden Schwimmer. „Bei außen liegenden Schwimmern gibt es häufig das Problem, das er sich verkantet. Dann springt die Pumpe nicht an oder läuft trocken.“ Ob die Pumpe funktioniert oder zum Beispiel mit Schlamm verstopft ist, sollte jedes Jahr mindestens einmal überprüft werden.
Prüfung mit Kamera
Um möglichen Schadstellen in der Drainage auf die Spur zu kommen, lässt sich das Drainagesystem per Kamera überprüfen. Findet diese ein Problem, kann per GPS-Ortung bestimmt werden, wo zuerst gebuddelt werden muss. „Oft sind die Leitungen mit Wurzeln verstopft“, erklärt Thomas Erben. „Sie lieben es, da hinzuwachsen, wo Luft ist.“
Hilfreich ist es, wenn an jeder Hausecke ein Kontrollschacht vorhanden ist. Das hilft auch, wenn die Rohre durchgespült werden sollen. Die Spüllanze funktioniert am besten auf geraden Strecken.
Thomas Erben empfiehlt, ein Drainagesystem etwa alle zwei Jahre zu spülen. Außerdem ist es wichtig Lichtschächte oder Schlitzrinnen regelmäßig zu reinigen und auf Verstopfungen zu überprüfen.
Sonderfall Rigole
„Rigole“ ist das französische Wort für Rinne. In der Entwässerung heißt so ein unterirdischer Pufferspeicher. Rigolen können helfen, ein Grundstück bei starken Regenfällen nicht zu überlasten. In ihnen sammelt sich Wasser, um dann nach und nach zu versickern.
Thomas Erben und seiner Kollegen haben die Erfahrung gemacht, dass manche Rigolen zu klein bemessen sind, um extreme Niederschläge wie in den vergangenen Monaten verarbeiten zu können. Wenn das Erdreich ringsum mit Wasser gesättigt ist, funktioniert die Rigole nicht. „Es kann dann auch dazu kommen, dass das Wasser zum Gebäude hindrückt“, erklärt der Fachmann.
Deshalb sollten Bauherren auch größere Niederschlagsmengen und die Bodenverhältnisse berücksichtigen, wenn es um die ausreichende Größe von Rigolen geht.
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