Gardinen und Vorhänge

Die perfekte Welle

Fensterdeko kommt wieder mit mehr Schwung daher. Wir erklären, wie Wellenvorhänge funktionieren und welche Stoffe sich dafür eignen.

Vor dem Fenster darf es wieder etwas mehr sein. Davon ist Dietmar Altemeier aus Verl überzeugt. Der stellvertretende Obermeister der Maler-, Lackierer- und Raumausstatterinnung Gütersloh beobachtet: Schiebegardinen oder Flächenvorhänge, also straffe Stoffbänder, die sich vor dem Fenster aufreihen, machen Platz für gleichmäßig fallende Wellenvorhänge. Der aktuelle Trend schmückt vor allem Fenster in Wohn- und Schlafzimmern. In Bad und Küche bleiben Plissees und Raffrollos eine praktische Alternative.
Generell steht vor der Gestaltung die Frage nach den Anforderungen: Gardinen lassen Licht durch, schützen aber vor ungewollten Einblicken. Vorhänge sind schwerer, schlucken Schall und können einen Raum verdunkeln. Oft ergänzen sie eine Gestaltung mit Gardinen.

Mit Haken und Ösen

Neu an der Wellentechnik: Der Stoff wirft schon an der Aufhängung Falten mit voller Tiefe. 16 cm sind laut Altemeier ein gutes Maß. Möglich machen den Wellenwurf ohne Gekräusel Gardinenstangen mit versteckter Technik. In ihrem Innenlauf verbirgt sich ein Seilsystem. In regelmäßigen Abständen sind Ösen angebracht, an denen sich die Vorhänge mit Gardinen- band und einfachen Haken befestigen lassen. Hängt der Vorhang, sind Haken und Ösen unsichtbar. Zum Waschen kann der Stoff einfach und ohne Werkzeug abgenommen werden.
 Einige alte Gardinenstangen lassen sich auf das Wellensystem umrüsten. Neue Exemplare mit der Technik kosten im Fachhandel etwa 200 € pro Stück. Damit ein Vorhang das Fenster einfassen kann, sollte die Stange ein gutes Stück über den Rahmen hinausragen.

Das Geheimnis gleichmäßiger Wellen ist ein in die Stange integriertes Seilsystem mit Ösen. (Bildquelle: Interstil)

Stoffe und Stangen

Dietmar Altemeier macht die Erfahrung, dass bei vielen Kunden die Fensterdekoration mindestens zehn Jahre halten soll. Das bremst den Mut zu kräftigen Farben und auffälligen Mustern. „Grau ist immer noch ein großes Thema“, sagt der Raumausstatter. Besonders leicht wirken teiltransparente Stoffe. Eingearbeitete Muster lassen das Licht durch. Wer sich an Farbe herantraut, wählt häufig kräftige Töne und setzt einen bewussten Kontrast zur schlicht gehaltenen Einrichtung. Angesagt sind zurzeit kräftige Frühlingsfarben – in den Katalogen der Stoffhersteller finden sich sogar Kombinationen von Hellgrün und Orange. Beliebt sind aber auch Abstufungen von Blau, Grün und Violett und leichte, bunte Muster. Mutiger darf es naturgemäß im Kinderzimmer sein.

Für Wellenvorhänge eignen sich sowohl festere Vorhang- als auch leichtere Gardinenstoffe. Bei der Materialwahl sollte neben der Optik die Funktionalität eine Rolle spielen. Dietmar Altemeier empfiehlt 100 % Polyester als pflegeleichteste Variante. „Das kann man selbst aufbügeln.“ Bei seinen Kunden sind daneben auch Seide und Leinen gefragt. Zu Vorsicht rät er bei Mischgeweben mit Zellulose.


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