Gesunde Zähne sind im Alter wichtig. Nicht nur aus kosmetischen Gründen, sondern weil Nahrungsaufnahme und Sprechen davon abhängen. Schwierigkeiten können nicht nur schmerzende Zähne, sondern auch Einschränkungen der Hände bereiten, wenn die Zahnbürste schlecht gehalten werden kann.
Eine einseitige Ernährung kann den Zähnen schaden. Schlechtes Sehen sorgt dafür, dass Zahnbelag (Plaque) unzureichend entfernt wird. Medikamente oder Erkrankungen können zu Mundtrockenheit und damit zu Karies oder Zahnfleischentzündungen führen.
Zähne gründlich putzen
Bei einer Zahnfleischentzündung treten anfangs Rötungen und vermehrtes Bluten auf. Die Entzündung kann tiefer liegendes Gewebe und den Zahnhalteapparat ergreifen, wo Enzyme und Giftstoffe der Plaque-Bakterien das Gewebe nach und nach abbauen.
Dadurch droht nicht nur Zahnverlust, sondern auch ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und rheumatischen Erkrankungen. Daher sind eine sorgfältige Mundhygiene und Prothesenpflege ganz wichtig. Angehörige oder Pflegepersonal sollte, wenn nötig, unterstützend helfen.
Auch im Alter ist zweimal täglich gründlich Zähneputzen angesagt. Zahnersatz, Brücken und Implantate müssen ebenfalls gereinigt werden; ebenso die Zahnflächen in den Zwischenräumen. Im Alter werden sie durch den Rückgang des Zahnfleisches oft größer, sodass dort leichter Speisereste hängen bleiben und Zahnfleisch und –schmelz schaden.
Zahnseide und Zahnzwischenraumbürstchen in der jeweils richtigen Größe stehen dafür zur Verfügung. Für beides gibt es Halterungen oder Griffe, die das Führen erleichtern können. Die Zahnpasta soll zur Kariesprophylaxe Fluorid enthalten, vor allem bei Mundtrockenheit.
Trockener Mund: Was dann hilft
Speichel neutralisiert zahnschädigende Säuren im Mund, gleicht Mineralverluste im Zahnschmelz aus und verringert das Wachstum von Bakterien. Daher ist bei Mundtrockenheit – die durch Krankheiten, Alter oder Medikamente entstehen kann – für ausreichenden Speichelfluss zu sorgen.
{{::tip::standard::Das Kauen von zuckerfreien Kaugummis, Lutschen von zuckerfreien Bonbons oder Eiswürfeln und eine ausreichende Trinkmenge von zwei Litern – sofern nicht der Arzt die Trinkmenge begrenzt hat – können den Speichelfluss fördern. Hilft das nicht ausreichend, sind Speichelersatzmittel in Spray- oder Gelform eine gute Hilfe.::}}
Zungenreiniger und eine antibakterielle Mundspülung mit Fluorid, ätherischen Ölen, Cetylpyridiniumchlorid oder Chlorhexidin unter 0,1 % können eine sinnvolle Ergänzung sein. Alle halbe Jahre ist ein Zahnarztbesuch dran: zur Kontrolle und zur professionellen Zahnreinigung, bei der auch an schwer zugänglichen Stellen Beläge gründlich entfernt werden.
Hilfe bei Handicap
Erschweren Einschränkungen der Handmotorik das Zähneputzen, helfen Spezialzahnbürsten mit dickeren Griffen oder eine Griffverstärkung. Selbstgebaut funktionieren aber auch eine Moosgummihülle oder ein durchstochener Tennisball.
Prothesenbürsten lassen sich nicht nur gut halten, sondern ihre speziell geformten Bürstenfelder erreichen alle Stellen des Zahnersatzes. Elektrische Zahnbürsten reinigen nicht nur effektiv, sondern erreichen hintere Bereiche im Mund besonders gut. Eine nützliche Alternative kann eine Dreikopfbürste sein, die nur vor und zurück bewegt werden muss und quasi rundum reinigt. In jedem Fall sind weiche Borsten zu empfehlen, um das Zahnfleisch zu schonen.
Künstliches Gebiss reinigen
Idealerweise wird herausnehmbarer Zahnersatz nach jedem Essen unter fließendem, warmem Wasser abgespült. Zusätzlich sollte er zweimal täglich gründlich, aber ohne großen Druck, mit einer Prothesenzahnbürste gereinigt werden. Dazu am besten das Waschbecken mit Wasser füllen oder mit einem Handtuch auslegen. So wird der Ersatz nicht beschädigt, wenn er aus der Hand rutscht. Für eine schonende Reinigung eignen sich spezielle Zahnpasten für dritte Zähne.
Halten Prothesen schlecht oder um den Tragekomfort zu erhöhen, gibt es zahlreiche Mittel zum Auftragen. Haftcremes oder -pulver enthalten Quellmittel, die helfen, den nötigen Unterdruck aufrecht zu erhalten, der wichtig ist für den Halt der Prothese.
{{::tip::standard::Eine erbsengroße Menge Haftcreme an mehreren Stellen reicht, sie soll nicht hervorquellen. Um Rückstände zu entfernen, wird vorsichtig mit einem Wattestäbchen oder Tuch gerieben, das vorher in Sonnenblumenöl getaucht wird.::}}
Als weitere Hilfsmittel stehen Haftkissen und -polster zur Verfügung, die auf die Unterseite der Prothese geklebt werden.
Auch Zunge, Gaumen und Zahnfleisch sollen täglich mit einer weichen Bürste gereinigt werden, damit das Zahnfleisch gesund bleibt.
Verursacht eine neue Prothese Druckstellen, Entzündungen oder Schmerzen, die nicht nach kurzer Zeit verwinden, sollte der Zahnarzt die Prothese nochmals korrigieren. Ansonsten helfen Gele, die auf der Mundschleimhaut haften und mit heilungsfördernden oder schmerzlindernden Inhaltsstoffen das Problem angehen.
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