Bei Halsschmerzen ist manchmal auch der äußere Hals berührungsempfindlich. Die Lymphknoten sind geschwollen, Sprechen fällt schwer oder Fieber kommt dazu. Spätestens wenn Beläge auf den Mandeln auftreten oder sich das Allgemeinbefinden verschlechtert, ist der Gang zum Arzt angesagt. Aber was lässt sich auf eigene Faust gegen den Halsschmerz unternehmen?
Die Auswahl an Präparaten gegen Halsschmerzen ist groß. Der Klassiker sind Mittel zum Lutschen. Sie lindern, indem sie die gereizten Schleimhäute befeuchten. Für die Akzeptanz ist der Geschmack des Produktes ganz wichtig, nicht nur bei Kindern. Intensiver wirken Mittel, die einen Schutzfilm etwa aus Hyaluronsäure oder Gummi arabicum bilden. Oder salzhaltig sind und dadurch die Speichelsekretion anregen. Diese Methode der Befeuchtung hilft ziemlich gut beim typischen Halskratzen.
Die Halsschmerzen betäuben
Schmerzt der Hals heftiger, können auch Lokalanästhetika eingesetzt werden. Sie enthalten Wirkstoffe wie Lidocain oder Benzocain und betäuben die Schleimhäute, sodass sich der Schmerz beruhigt. Ambroxol, bekannt auch als Hustenlöser, hat den gleichen Effekt, wenn man es lutscht.
{{::tip::standard::Verzichten Sie bei Halsschmerzen auf das Rauchen. Der Rauch reizt die Atemwege und verschlechtert die Durchblutung. Belasten Sie Ihre Stimme nicht durch unnötiges Sprechen. Trinken Sie ausreichend, aber keine sauren Säfte und Alkohol. Bei trockener Zimmerluft hilft ein Luftbefeuchter oder ein nasses Handtuch auf der Heizung. Frische Luft tut gut. Verzichten Sie auf Sport, bis es Ihnen wieder besser geht.::}}
In etlichen Präparaten wird ein Lokalanästhetikum mit einem antiseptisch wirkenden Arzneistoff kombiniert. Dabei handelt es sich um Substanzen, die gegen Bakterien wirken. In Frage kommen Wirkstoffe wie Cetylpyridiniumchlorid, Benzalkoniumchlorid oder Tyrothricin. Das klingt nach einer Therapie, die das Übel bei der Wurzel packt. Allerdings sind die meisten Infekte, die Halsschmerzen verursachen, durch Viren verursacht. Dagegen hilft kein Mittel, das Bakterien abtöten kann.
Und sind Bakterien die Ursache, wie bei einer Mandelentzündung, dann gelangt das gelutschte Antiseptikum nicht in die Tiefe der Mandeln, wo die Bakterien lauern. Lutschen hilft hier gegen die Symptome, nicht gegen die Ursache. Gegen eine bakterielle Mandelentzündung wird der Arzt ein Antibiotikum verordnen. Gerne werden Substanzen eingesetzt, die gegen die Entzündung im Hals wirken.
Halsentzündungen lassen sich mildern
Flurbiprofen ist wie ein Schmerzmittel zum Lutschen und hilft gut gegen den Schmerz bei Entzündungen in Hals und Rachen. Wer allerdings kein Ibuprofen einnehmen darf, für den ist auch Flurbiprofen ungeeignet. Die Alternative wäre Benydamin. Präparate mit Flurbiprofen oder Benzydamin sind auch zum Sprühen im Handel. Vorteil ist, dass durch ein aufgestecktes Röhrchen der Wirkstoff gezielt und sehr tief in den Rachenbereich gesprüht werden kann.
Mittel zum Gurgeln werden gern mit anderen Halsschmerzmitteln kombiniert. Pflanzliche Präparate mit Kamille, Salbei oder ätherischen Ölen gibt es zum Verdünnen mit warmem Wasser. Aluminiumchlorid zum Verdünnen ist ein altbewährtes Mittel und wirkt zusammenziehend auf der Rachenschleimhaut. Antiseptika stehen in gebrauchsfertiger Lösung zum Gurgeln und Spülen zur Verfügung.
So helfen Sie Kindern mit Halsweh
Bei kleinen Kindern mit Halsweh ist spezieller Rat gefragt. Rötung und Schmerzen im Halsbereich können auf ernste Erkrankungen wie Scharlach hinweisen, sodass hier der Weg zum Arzt empfohlen wird. Außerdem können die Kleinen weder gurgeln noch akzeptieren sie ein Spray. Und alles zum Lutschen wird nicht in der Wangentasche geparkt, damit es sich dort langsam auflöst, sondern gekaut oder sofort ausgespuckt.
{{::tip::standard::Üben Sie mit Ihren Kindern schon im frühen Alter, dass man Tabletten schlucken kann. Stehen Medikamente – wie zurzeit häufig – nicht als Saft oder Zäpfchen zur Verfügung, kann die Versorgung schwierig werden. Außerdem: Wer im Erwachsenenalter das Tablettenschlucken nicht beherrscht, für den gibt es in vielen Fällen keine geeignete Therapie.::}}
Eine Alternative können Halsschmerzlutscher sein. Mit altersgerechten Inhaltsstoffen oder auch von einer Kinderhustenbonbonmarke sorgen sie dafür, das unter der Aufsicht eines Erwachsenen gelutscht und nicht gekaut wird.
Verlieren Sie ferner Hausmittel nicht aus dem Blick. Auch ein feuchter Halswickel kann lindern helfen. Feuchten Sie dazu ein Baumwolltuch mit lauwarmem Leitungswasser an. Darüber legen Sie ein trockenes Handtuch und befestigen den Wickel mit einem Wollschal. Nach etwa 10 bis 15 Minuten wird er abgenommen und kann wiederholt werden. Voraussetzung für kalte Wickel ist, dass das Kind nicht friert, sondern ihm warm ist.
Bitte mit Augenmaß, aber man kann beim grippalen Infekt dem kranken Kind nicht nur mit Schmerz- und Fiebersaft helfen. In fast allen Fällen kann man bis 39 Grad abwarten. Ziel ist nicht eine Körpertemperatur von 37 Grad, sondern dass das Kind weiterhin trinkt und so zufrieden ist, dass es ein bisschen spielt. Das lässt sich oft schon mit Hilfe von Tee aus Holunder-, Kamillen- oder Lindenblüten erreichen. Wer auf homöopathische Mittel wie etwa Belladonna, Phytolacca, Ferrum phosphoricum oder Aconitum setzt, kann diese schon im frühen Lebensalter probieren. Ansonsten hilft Bett- oder Sofaruhe.
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