Greenwashing

Verbrauchertäuschung mit grünen Labeln

Verbraucher lassen sich durch umwelt- und klimabezogene Angaben auf Lebensmitteln beeinflussen. Dabei macht es keinen Unterschied, wie aussagekräftig die Label tatsächlich sind.

Die Frage, wie umweltfreundlich ein Lebensmittel hergestellt wurde, gewinnt für Verbraucher immer mehr an Bedeutung. Auf vielen Lebensmittelverpackungen sind inzwischen Hinweise auf klima- und umweltbezogene Eigenschaften zu finden. Nicht immer handelt es sich jedoch um zertifizierte Label. Groß ist deshalb die Gefahr, dass Unternehmen mit werbewirksamen Aussagen „Greenwashing“ betreiben, ihren Produkten also einen umweltfreundlichen Anstrich verleihen. Wie solche Label Verbraucher bei der Einschätzung eines Produkts beeinflussen, dieser Frage ist eine Studie im Auftrag der Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. nachgegangen.

Die Label wirken

Im Bereich Essen und Trinken gibt es derzeit etwa 225 verschiedene Label, eine ganze Reihe davon mit klima- und umweltbezogenen Aussagen. Diese betreffen nicht immer das Lebensmittel selbst, sondern häufig nur die Verpackung oder die Herkunft. Zu finden sind zum Beispiel Claims wie „plastikfrei“, „bienenfreundlich“, „klimafreundlich, weil aus der Region“ oder „CO2-kompensiert“.

Für die Studie sollten die Probanden die Umweltbelastung durch verschiedene Produkte einschätzen – ohne und mit grünem Marketing-Claim.

Kein Unterschied zwischen zertifizierten und ungeregelten Labeln

Das Ergebnis: Alle Claims mit klima- und umweltbezogenen Aussagen führten dazu, dass ein Produkt umweltfreundlicher eingeschätzt wurde. Beispiel: Eine Aprikosenkonfitüre ohne Label schätzten 56 % der Befragten als umweltfreundlich ein. Die gleiche Konfitüre, versehen mit dem...