Insgesamt 24 Schwarztees hat „Öko-Test“ eingekauft, darunter zehn Bioprodukte. Fünfmal vergaben die Tester die Note „ungenügend“, und zwar für die Schwarztees von Norma, Kaufland, Rossmann, Holzapfel & Cie und Aldi Nord. Bei den ersten vier genannten Tees fanden sich Spuren von bis zu sieben verschiedenen Pflanzenschutzmitteln, wie Glyphosat, Propargit, Thiamethoxam und Deltamethrin. Das Herbizid Glyphosat konnten die Tester in jedem geprüften konventionell angebauten Tee nachweisen. Glyphosat ist in der EU im Anbau erlaubt, aber umstritten.
Chlorat im Aldi-Tee
Die schlechte Bewertung der „Westminster Tea Schwarztee Mischung“ von Aldi Nord ist vor allem auf den hohen Gehalt an Chlorat zurückzuführen, der den gesetzlichen Grenzwert deutlich übersteigt. Nach Angaben von „Öko-Test“ kann Chlorat über gechlortes Trinkwasser oder Reinigungsmittel in das Lebensmittel gelangen. Aldi Nord habe bereits reagiert und angekündigt, diesen Tee nicht mehr anzubieten.
Neben Pflanzenschutzmitteln haben die Prüfer in einigen Tees Pflanzengifte gefunden, zum Beispiel in der „Gut & Günstig Fein-Würzige Schwarztee Mischung“ von Edeka sowie im Tee von Norma. Bei den Pflanzengiften handelte es sich um Pyrrolizidinalkaloide, die über Beikräuter, die versehentlich mitgeerntet werden, in den Tee gelangen.
Schlechte Arbeitsbedingungen in den Anbaugebieten
All diese Rückstände sind im Tee zwar unerwünscht, aber aufgrund der geringen Mengen wahrscheinlich nicht gesundheitsschädlich für den Teetrinker. Ein viel größeres Problem sind laut „Öko-Test“ die Bedingungen, unter denen viele der Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Plantagen, zum Beispiel in Indien, Sri Lanka oder Kenia arbeiten. Sie seien oft – ohne Schutzkleidung – Spritzmitteln ausgesetzt, die bei uns verboten sind. Hinzu kommen schlechte Arbeitsbedingungen, wie Arbeit im Akkord, und Löhne, die nicht einmal die Kosten für Unterkunft und Lebensmittel decken.
Deshalb haben die Tester auch nach den Bemühungen der Anbieter um faire Arbeitsbedingungen gefragt. Dafür haben etwa die Hälfte der Befragten ihre kompletten Lieferketten offengelegt.
Zwei Bio-Tees überzeugen
Durchweg überzeugend waren am Ende nur zwei Bioanbieter: Lebensbaum und Tea Gschwender. Sie schnitten beim Teeanbau und bei der Transparenz mit „sehr gut“ ab. Auch im Prüfpunkt Inhaltsstoffe erreichten die getesteten Tees, der „Lebensbaum Assam Schwarztee Broken kräftig-malzig, lose“ für 4,79 €/100 g und der „Tea Gschwender Darjeeling FTGFOP1 Pussimbing First Flusch, lose“ für 13,80 € die Bestnote.
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