Parkinson / Berufskrankheit

Parkinson durch Pflanzenschutz?

Zukünftig soll das Parkinson-Syndrom – verursacht durch chemische Pflanzenschutzmittel – als neue Berufskrankheit anerkannt werden.

Unkontrollierbares Muskelzittern, verlangsamte Bewegungen und Steifheit der Muskeln sind typische Symptome der Parkinsonkrankheit, einer chronisch fortschreitenden Erkrankung des Nervensystems. Oft kommen weitere Einschränkungen hinzu wie Schmerzen, Schwierigkeiten beim Sprechen und Schlucken, Störungen der Blasen- und Darmfunktion oder auch Depressionen und geistige Einbußen. Zunehmend beeinträchtigen die Beschwerden den Alltag von Erkrankten. So mancher kann seinen Beruf nicht mehr ausüben, muss Erwerbsminderungsrente beantragen.

Längjähriger Verdacht

Deutschlandweit sind laut Deutscher Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e. V. etwa 400  000 Menschen betroffen. Der Anteil der Landwirte ist nicht bekannt. Die Ursachen der Parkinsonkrankheit sind bislang nicht völlig geklärt. Seit vielen Jahren jedoch besteht der Verdacht, dass der Umgang mit bestimmten chemischen Pflanzenschutzmitteln ein Parkinson-Syndrom auslösen kann.

Zu diesem Schluss kommt nach jahrelanger Prüfung auch der Ärztliche Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten (ÄSVB). Das weisungsunabhängige Gremium, das beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) angegliedert ist, hat nun empfohlen, „das Parkinson-Syndrom durch Pestizide“ als Krankheit des Berufsstandes anzuerkennen.

Zunächst den Antrag stellen

Die Aufnahme in die Berufskrankheiten-Verordnung muss durch das Bundesarbeitsministerium zwar noch erfolgen. Doch bei Vorliegen aller Voraussetzungen kann die Erkrankung schon jetzt als „Wie-Berufskrankheit“ anerkannt werden. Betroffene können damit Anspruch auf Unterstützung durch die Berufsgenossenschaft haben.

„Wir werden alle bei der Landwirtschaftlichen...