In den Sommermonaten führt der Verzehr von verderblichen Lebensmitteln vermehrt zu Infekten, denn bei warmen Temperaturen vermehren sich Bakterien und Pilze explosionsartig. Deshalb ist bei Transport, Lagerung und Verarbeitung von Lebensmitteln jetzt besondere Vorsicht geboten.
Wenn Lebensmittel aus dem Supermarkt ins Auto getragen werden, hat sich dieses im Sommer nicht selten auf 50 °C und mehr erhitzt. Bevor die Lebensmittel zu Hause in den Kühlschrank oder ins Gefrierfach gepackt werden können, fühlt sich das Grillfleisch vielleicht schon warm an. Milch, Quark und Joghurt schwitzen in den Verpackungen.
Bei warmen Temperaturen können sich Bakterien, Viren und Pilze stark vermehren, warnt die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) e. V. Dabei sind häufig nicht die Anzahl der Bakterien, sondern ihre giftigen Stoffwechselendprodukte das Gefährliche.
Durch Küchenhygiene das Risiko senken
Die DGVS gibt Tipps, wie sich lebensmittelbedingte Infektionen vermeiden lassen:
- Tierische Produkte und Tiefkühlwaren sollten in einer Kühltasche transportiert werden.
- Fleisch sollte im kühlsten Bereich des Kühlschranks gelagert werden. Der Kühlschrank kann die Vermehrung von Bakterien allerdings nur verlangsamen, aber nicht aufhalten.
- Wer sich bei Fleisch, Fisch und Geflügel nicht sicher ist, ob die Produkte noch essbar sind, sollte auf den Verzehr verzichten.
- Bei Milchprodukten gilt: Wenn etwas ungenießbar riecht oder schmeckt, dann ist es das auch.
- Beim Grillen draußen wird häufig nicht ausreichend auf Lebensmittelhygiene geachtet. Beispielsweise kommen pflanzliche Lebensmittel mit Fleisch in Berührung, sodass sich auch dort gefährliche Bakterien vermehren können. Arbeitsbretter und Messer, mit denen Fleisch verarbeitet wurde, müssen gründlich mit heißem Wasser und Spülmittel gereinigt werden, bevor sie zum Schneiden von Salat benutzt werden.
- Speisen mit rohem Ei, wie selbst gemachte Mayonnaise und Tiramisu, müssen stets gekühlt werden und sollten nicht längere Zeit draußen auf dem Büfett stehen bleiben.
Wer ist besonders gefährdet?
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es zu einer Lebensmittelinfektion kommen. Typische Symptome sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. In der Regel legen sich die Beschwerden nach ein bis drei Tagen von allein. Unter anderem aufgrund des Flüssigkeitsverlusts kann eine Lebensmittelinfektion jedoch für bestimmte Personengruppen gefährlich werden. Dazu zählen Säuglinge, Kinder, Schwangere, ältere Menschen und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Diese Personen sollten bei Verdacht auf eine Lebensmittelinfektion hausärztliche Hilfe einholen. Dafür reicht häufig ein Telefonat.
Tipps bei einer Infektion
- Nehmen Sie viel Flüssigkeit zu sich. Geeignet sind Wasser und Kräutertees. Pfefferminze kann gegen Übelkeit wirken, Fenchel-, Anis- und Kümmeltee wirken krampflösend, Kamillentee wirkt beruhigend.
- Feste Nahrung sollten Sie erst wieder zu sich nehmen, wenn das Erbrechen nachgelassen hat. Bis dahin helfen leicht gesalzene Tees und Brühe, in kleinen Schlucken aufgenommen.
- Nehmen Sie nicht selbstständig Medikamente gegen Durchfall oder Erbrechen ein. Die Giftstoffe und Krankheitserreger müssen raus. Die Mittel verhindern jedoch die Ausscheidung und können die Krankheit verlängern.
- Als erste feste Nahrung nach der akuten Phase eignen sich beispielsweise Haferschleim, Reis, Weißbrot oder Kartoffeln.
- Cola-Getränke sollten nur in geringen Mengen aufgenommen werden. Sie liefern zwar Flüssigkeit, enthalten aber viel Zucker.
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