Gicht

Großer Zeh: Rot und weh

Gicht ist eine der häufigsten Wohlstandserkrankungen der westlichen Welt. Etwa jeder 50. ist betroffen. Erfahren Sie, welche Rolle Medikamente und Ernährungsgewohnheiten in der Behandlung spielen.

Plötzlich starke Schmerzen an den Grundgelenken des großen Zehs, die nach einigen Stunden bis zu zwei Tagen wieder abklingen, sind typische Anzeichen für einen Gichtanfall. Aber auch andere Gelenke wie Finger-, Knie-, Sprung- oder Handgelenke sowie Ellenbogen können betroffen sein. Sie sind heiß, ­hochrot entzündet und schmerzhaft ­geschwollen. Ursache dafür sind meist erhöhte Harnsäure­werte im Blut, die in Gelenken und im Gewebe auskristallisieren und aufgrund ihrer scharfkantigen Form das umliegende Gewebe ­verletzten.

Viel zu viel Harnsäure

Harnsäure im Blut entsteht im Stoffwechsel aus Purinen. Werden zu viele davon mit der Nahrung zugeführt und scheiden gleichzeitig die Nieren zu wenig Harnsäure aus, steigen die Werte. Aber auch ein starker Gewichtsverlust oder eine Chemotherapie können bewirken, dass durch den Abbau von vielen Körperzellen körpereigene Purine freigesetzt werden, die die Blutwerte erhöhen.

Je niedriger der pH-Wert des Blutes, desto leichter kristallisiert Harnsäure aus. Besonders in der Körper­peripherie ist der pH-Wert im sauren Bereich, sodass in etwa 60 % der Fälle Kristalle im Großzehengelenk entstehen.

Eine anfangs akute Entzündung kann chronisch werden und zu bleibenden Gelenkschäden führen. Ein ständig erhöhter Harn­säurespiegel steigert auch das ­Risiko für weitere Erkrankungen wie Herzmuskelschwäche, Koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck, Schlaganfall, Diabetes oder Nierenversagen.

Therapie im Akutfall


Der Arzt leitet so schnell wie möglich eine entzündungshemmende Therapie ein. Zur Verfügung stehen etwa...