Ein Sauerkirschbaum macht sich gut im Garten. Von Natur aus bleibt er vergleichsweise klein. Er ist robust und bietet mit der Blüte im Frühjahr und dem Fruchtbehang im Sommer zwei Attraktionen im Gartenjahr. Liebhaber von Donauwelle, Schwarzwälder Kirschtorte oder guter Konfitüre werden vor allem an die Ernte denken, die ein eigener Baum verspricht. Wer das Steinobst als eingekochte Ware im Glas kauft, liest auf dem Etikett häufig „Schattenmorellen“. Im Erwerbsobstbau spielt diese alte Sorte zwar noch eine gewisse Rolle. Für den Hausgarten raten Baumschulgärtner aber davon ab. Zum einen, weil die Schattenmorelle empfindlich für die Pilzkrankheit namens Monilia-Spitzendürre ist. Zum anderen, weil der Baum einen konsequenten, fachkundigen Schnitt braucht, um nicht zu verkahlen. Doch es gibt robuste neue Züchtungen, die dem Hobbygärtner mehr Freude und ebenso leckere Früchte bescheren wie die Traditionssorte.
Selbstfruchtbare Sorten
Während Süßkirschen eher knackig und fest sind, bilden Sauerkirschen weiche, saftige Früchte mit säuerlicher Note. Es gibt selbstfruchtbare Sorten und solche, die auf eine zweite Befruchtersorte angewiesen sind oder deutlich besser tragen, wenn eine andere Kirschsorte in der Nähe blüht. Wir stellen in unserer Übersicht selbstfruchtbare Sorten vor. Alle zeichnen sich durch hohe bis sehr hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber der Monilia-Spitzendürre aus. Die Reifezeit wird meistens in Relation zur bekannten Sorte ‘Schattenmorelle’ angegeben. Sie reift von Mitte Juli bis Ende August. Neuere Sorten reifen etwas früher.
Hoch oder niedrig
Sauerkirschbäume werden in der Regel auf eine sogenannte Unterlage veredelt. Kunden können zwischen drei Wuchsformen wählen:
- Halbstamm mit einem etwa 1,20 m langen Stamm,
- Hochstamm mit einem Kronenansatz bei etwa 1,80 m.
Wer eine schwachwüchsige, kleinkronige Sauerkirschsorte wählt, kann den Baum beizeiten einnetzen, um die Früchte vor Vögeln und Schädlingen wie der Kirschessigfliege zu schützen. Bei den neueren Zuchtsorten verkahlen die Äste weniger als bei der ‘Schattenmorelle’.
Grundsätzlich fruchten Sauerkirschensorten an einjährigen Trieben, die sich im Vorjahr entwickelt haben. Neue Sorten fruchten teilweise auch an Kurztrieben des älteren Holzes. Das kennen Obstliebhaber von Süßkirschenbäumen. Dennoch sollte bei Sauerkirschen abgetragenes Fruchtholz nach einigen Jahren zurückgeschnitten werden. Ins Kroneninnere wachsende Triebe werden ebenso entfernt wie Triebe von Astoberseiten.
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