Frage: In unserer Region bleibt es bis den Mai hinein nachts kalt. Trotzdem soll das Hochbeet nicht so lange leer stehen. Wie und womit kann ich bereits im März starten?
Antwort: Viele Gemüsearten können schon früh im Jahr gesät oder gepflanzt werden. Im Gartencenter bekommen Sie ab Mitte März Jungpflanzen, etwa von Kopfsalat, Eichblattsalat und Kohlrabi. Sie vertragen Temperaturen bis –5 °C. In kalten Gegenden wachsen die Setzlinge am besten unter einer Frühbeethaube oder einem einfachen Folientunnel. Etwa ab Beginn der Forsythienblüte kommen die Jungpflanzen ohne Schutz aus. Säkulturen wie Möhren sind ebenfalls sehr kältetolerant. Mit einem Trick lässt sich ihre lange Keimdauer im kalten Frühjahr verkürzen: Mischen Sie die Samen in einem Gefäß mit feuchtem Sand. Stellen Sie es für zwei Tage auf eine warme Heizung. Die so vorgekeimten Samen laufen im Beet schon nach wenigen Tagen auf.
Frage: Unser Hochbeet ist 1,20 x 2 m groß. Wie könnte ein Anbauplan mit verschiedenen Gemüsearten für den Frühling aussehen?
Antwort: Ihr Hochbeet ist groß genug, um darin bis zu acht Gemüsearten anzubauen, die kältetolerant sind und schon vor den Eisheiligen gepflanzt oder gesät werden können. Wie der Beetplan aussehen könnten, zeigt die Zeichnung.
Achten Sie bei der Auswahl der Jungpflanzen und Samentüten unbedingt auf „frühlingstaugliche“ Sorten. Die Aufteilung der Beetflächen beginnen Sie in der Mitte. Dort sind zwei Reihen Palerbsen vorgesehen. Sie sind bei der Aussaat weniger kälteempfindlich und können in der Küche wie Markerbsen verwertet werden. Für die Erbsen bringen Sie zunächst in der Mitte des Beetes eine Rankhilfe an. Ein schmales Scherengitter aus Weide oder Holz nimmt wenig Platz ein. Etwa 5 cm ober- und unterhalb davon säen Sie nun je eine Reihe Palerbsen. Ab Mitte April sind auch Mark- und Zuckererbsen möglich. Von der Mitte aus arbeiten Sie sich nun zu beiden Seiten vor. Unterhalb der Erbsen werden im Beispielbeet eine Reihe Rukola und eine Reihe Spinat ausgesät, am unteren Rand stehen sechs Kohlrabijungpflanzen. Oberhalb der Erbsen säen Sie eine Reihe Radieschen und pflanzen dann eine Reihe Kopfsalat. Darüber bleibt noch Platz für je eine Reihe Steckzwiebeln und Frühmöhren.
Frage: Soll ich auch im Hochbeet darauf achten, welche Gemüsearten ich als Nachbarn anbaue?
Antwort: Bei der Auswahl von guten und schlechten Nachbarn in einem Gemüsebeet geht es um zwei Punkte:
- Konkurrenz um Wasser, Nährstoffe, Licht und Platz,
- Befall mit Krankheiten und Schädlingen.
Beides ist auch im Hochbeet von Bedeutung. Achten Sie immer darauf, dass Sie Pflanzen aus unterschiedlichen Familien nebeneinandersetzen. Ist eine Kultur abgeerntet, wechseln Sie beim Nachpflanzen die Pflanzenfamilie. Salat ist zum Beispiel ein Korbblütler. Radieschen zählen ebenso wie Kohl zu den Kreuzblütlern. Mit dem Wechsel der Pflanzenfamilie schaffen Sie optimale Voraussetzungen für eine gute Nachbarschaft. Durch die unterschiedlichen Ansprüche kann das Nahrungs-, Licht- und Wasserangebot optimal genutzt werden. Krankheiten und Schädlinge, die oftmals auf eine Pflanzenfamilie spezialisiert sind, haben weniger Chancen, sich auszubreiten. Blumenkohl steht gern neben Bohnen oder Porree, aber nicht neben Zwiebeln. Feldsalat gehört zur Pflanzenfamilie der Baldriangewächse. Deshalb eignet er sich als Beetnachbar für viele Pflanzen. Solche und andere Erkenntnisse können Hochbeet-Besitzer in Mischkultur-Übersichten nachschlagen. Sie finden sich in vielen Ratgebern, auch in dem auf dieser Seite vorgestellten Buch von Dorothea Baumjohann. Einen schnellen Überblick über passende Beetnachbarn gibt eine kostenlose Tabelle des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde.
Frage: Wie halte ich Schnecken aus dem Hochbeet fern?
Antwort: Es gibt eine einfache Möglichkeit, Schnecken auszubremsen: Legen Sie rund um das Hochbeet Splittwege an. Damit habe ich selbst gute Erfahrungen gemacht. Schnecken meiden die rauen Steinchen. Auch Kupferstreifen am Beet stellen eine Blockade für Schnecken dar. Wichtig ist die Breite: Mindestens 5 cm sollten es sein. Die selbstklebende Kupferstreifen befestigen Sie rundherum am Hochbeet. Schnecken können diesen Streifen nicht überwinden. Schließlich sind elektrische Schneckenzäune im Handel erhältlich, die außen am Hochbeet angebracht werden. Sie erzeugen einen für Menschen nicht spürbaren Stromimpuls und halten Schnecken sicher fern.
Bevor Sie mit der Frühjahrsbepflanzung beginnen, sollten Sie schauen, ob sich schon Schnecken im Hochbeet befinden und die Tiere absammeln. Suchen Sie gezielt nach Jungtieren, die gern unter der Umrandung des Beetes überwintern. Die kleinen Schnecken sind gut getarnt und in Gartenerde kaum zu erkennen.Stehen die Hochbeete auf einer Wiese oder in einem Beet, achten Sie darauf, dass rankende Pflanzen nicht allzu weit über den Beetrand hinauswachsen. Für Schnecken sind sie eine ideale Brücke, um vom Rasen in das Beet zu klettern.
Frage: Ich möchte mehrere Hochbeete mit einem Bewässerungssystem ausstatten. Was empfehlen Sie?
Antwort: Ein Hochbeet benötigt deutlich mehr Wasser als ein gleich großes Beet auf dem Boden, weil es nicht nur von oben, sondern auch von den Seiten erwärmt wird. Zum Bewässern des Hochbeetes sind Perlschläuche gut geeignet. Sie werden in Längsrichtung im Abstand von 30 bis 40 cm auf der Erde verlegt und mit Bodenankern fixiert. Aus feinen Poren tröpfelt das Wasser direkt in den Boden, ohne die Blätter zu befeuchten. Praktisch ist es, wenn Sie die Wasserzufuhr direkt ins Hochbeet verlegen. Bohren Sie dazu oben in den Rahmen und in die Noppenfolie ein passendes Loch für den Tropfschlauch. Führen Sie den Schlauch ein und verlegen Sie ihn auf der Beetfläche. Schließen Sie einen Schlauchverbinder mit Drehventil zum Regulieren der Wasserzufuhr an den Perlschlauch an, beispielsweise aus dem Sortiment von Gardena. Außen am Hochbeet schließen Sie den Gartenwasserschlauch an.
Wollen Sie von einem Wasserhahn ausgehend alle vier Hochbeete gleichzeitig bewässern, bringen Sie entweder direkt am Wasserhahn einen Vierwege-Verteiler an. Oder Sie schließen einen Schlauch am Wasserhahn an und teilen die Zuleitung erst in der Nähe der Hochbeete mit Y-Verteilern auf. Praktisch ist ein vorgeschalteter Bewässerungscomputer, um die Gießintervalle einzustellen.
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