Warme Tage, kühle Nächte und ein paar Regenschauer: Das erhoffen sich Gemüseliebhaber wie Dr. Petra Bloom vom Spätsommer und Herbst. Die Gartenbau-Ingenieurin baut selbst Gemüse im Beet, im Hochbeet und im Balkonkasten an. Welche schnell wachsenden Arten ab Juli noch in die Erde kommen, erläuterte sie bei den Gartentagen im Kreislehrgarten Steinfurt.
Langer Herbst
Wird auf abgeernteten Beetflächen in der zweiten Jahreshälfte noch mal Gemüse gesät, ist der Boden schnell wieder bedeckt. Das wirkt Erosion und ungewollten Beikräutern entgegen. „Früher hat man den Gartenbesitzern nach der ersten Gemüseernte zum Ausbringen von Gründüngern geraten. Heute lohnt sich oft ein weiterer Satz Gemüse“, betonte Petra Bloom. Denn die Klimaveränderungen verlängern die Vegetationsperiode. Das ist der Zeitraum, in dem die Pflanzen wachsen. In unseren Regionen haben Pflanzen dafür inzwischen etwa drei Wochen mehr Zeit als vor 70 Jahren.
Sommersalate wählen
Bleibt der Sommer weiterhin sehr warm, wartet man mit der Aussaat wärmeempfindlicher Gemüsearten noch ab. Das gilt beispielsweise für Radieschen, aber auch für Feldsalat und Kopfsalat. Typische Salatsorten für die Aussaat im Sommer sind Endivien und Radicchio. Wichtig ist außerdem die Wahl schossfester Salatsorten. Sie treiben bei warmem Wetter nicht vorschnell Blüten. „Säen Sie Kopfsalat im Kasten aus und stellen Sie ihn schattig. Oder schattieren Sie das Beet. Gießen Sie die Saat bei warmem Wetter mit kaltem Wasser. Das mindert die Neigung zum Blühen“, erklärte die Referentin. Welche Gemüsearten sich in den folgenden Monaten ins Freiland säen oder pflanzen lassen, zeigt die Übersicht unten auf dieser Seite. „Trauen Sie sich, selbst ein wenig zu experimentieren. Denn jedes Jahr ist anders“, riet die Referentin. Die Saatgutanbieter geben auf den Verpackungen weitere sortenspezifische Informationen.
Kompost reicht
Das Sommer- und Herbstgemüse wird mit Kompost gedüngt, betonte Petra Bloom. Mineralischer Dünger ist nicht nötig. Wer auf abgeernteten Beeten nachsät, sollte eine günstige Fruchtfolge wählen. Gemeint ist damit die zeitliche Aufeinanderfolge verschiedener Pflanzenarten, um Krankheiten oder Schädlingen vorzubeugen, die durch eine „Monokultur“ aufkommen können. Einen guten Überblick dazu bieten beispielsweise Infos der Bayerischen Gartenakademie unter dem Suchbegriff „Fruchtfolge Gemüse“.
Lesen Sie mehr: