Nach dem Winter sieht der Rasen struppig aus. Viele Gartenbesitzer wollen das Bild durch frühes Vertikutieren verbessern. Doch davon raten Gärtner jedoch ab. Sie empfehlen als ersten Pflegegang das Harken. Am besten mit einem schweren Metallrechen, der vergilbte und abgestorbene Halme, Laub, Zweige und Erdhäufchen mitnimmt. Bleibt das alles liegen, faulen Rasengräser leicht. Das Harken belüftet den Rasen außerdem, ohne die Grasnarbe zu verletzen.
Zwischen Januar und März sind Maulwürfe besonders aktiv. Die Erde von frisch aufgeworfenen Hügeln lassen sich mit Wasser zurück in die Gänge spülen. Ältere Haufen trägt man ab, damit das Gras Licht und Luft bekommt. Löcher und Vertiefungen im Rasen fühlt man mit einer Mischung aus viel Sand und weniger Erde auf.
Stickstoff für den Start
Bevor sich frische, grüne Spitzen zeigen, werden die Wurzeln der Rasengräser im Frühling schon aktiv. Für gutes Wachstum brauchen sie früh Nahrung. Aus gärtnerischer Sicht ist ein stickstoffbetonter Mineraldünger als Starthilfe passend. Eine Düngemenge von 20 bis 30 g/ m² Rasen reicht aus. Organische Dünger und Langzeitdünger sind später im Jahr sinnvoll.
Tipp: Bleibt das Schnittgut nach dem Mähen als Mulch auf dem Rasen, sind weitere Düngegaben im Jahr meist überflüssig.
Nachsaat nutzen
Zwischen Mitte April und Mai steht das Nachsäen an. Der Boden sollte sich auf 8 bis 10 °C erwärmt haben. Das ist meist zur Zeit der Apfelblüte so. Im Gartenhandel gibt es Nachsaatmischungen zum Ausbessern von Lücken im Rasen. Wenn mindestens die Hälfte der Grasnabe erhalten ist, lohnt sich das Nachsäen, sagen Experten der Deutschen Rasengesellschaft.
Nachsaatmischungen enthalten Samen von zuverlässig keimenden Gräsern, die auch unter widrigen Bedingungen wachsen. Um Kahlstellen neu zu begrünen, mäht man den Rasen tief. Der kahle Boden wird mit einer Harke gelockert. Darauf kommt eine dünne Schicht Pflanzerde. Das Saatgut verteilt man auf der feuchten Erde. Möglich ist auch ein Nachsäen der kompletten Fläche, wenn der Rasen schütter wirkt. Dafür eignet sich Saatgut mit der Bezeichnung „Strapazierrasen“. Zur Vorbereitung auf eine komplette Nachsaat sollte man den Rasen vertikutieren.
Tipp: Auch wenn große Gebinde preisgünstiger sind, sollte man den Vorrat an Rasensaat begrenzen. Etwa ab dem dritten Jahr nach dem Kauf nimmt die Keimfähigkeit ab.
Mit dem Vertikutieren warten
Abgestorbene Gräser, altes Moos und andere Pflanzenreste nehmen den Rasengräsern Licht, Luft und Wasser weg. Der Filz muss ausgekämmt werden. Als erstes mit einer Harke oder einem Rechen. Später dann mit einem Vertikutierer.Damit wartet man, bis der Rasen im Frühjahr einmal gedüngt und mehrmals gemäht wurde. Dann ist er kräftig genug fürs Vertikutieren. Dabei striegeln senkrecht stehende Messer loses organisches Material aus dem Rasen.
Tipp: Vertikutieren ist eine oberflächliche Rasenbehandlung. Die Messer sollten nicht in den Boden gelangen.
Immer wieder Moos im Rasen
Nicht nur reichlich Regen lässt Moose sprießen. Auch andere Bedingungen kommen hinzu, wenn die Moosteppiche immer größer werden. Ist der Boden verdichtet und staunass, sterben Gräser ab und Moos breitet sich aus. Weiterhin schaffen Licht- und Nährstoffmangel günstige Verhältnisse für Moos. Wer das nicht dulden will, muss also bessere Wachstumsbedingungen für Gräser in den oben genannten Punkten schaffen und darf sich nicht nur auf die Moosbekämpfung konzentrieren. Unter dichten Baumkronen und im Schatten von Gebäuden ist Moos schwer fernzuhalten.
Eine Alternative zu vermoostem Rasen können hier immergrüne, flachwachsende Bodendecker sein. Dafür eignen sich beispielsweise die immergrüne Teppich-Zwergmispel (Cotoneaster dammeri ‘Radicans’), Dickmännchen (Pachysandra terminalis), Elfenblume (Epimedium ‘Frohnleiten’) und Immergrün (Vinca minor). Tipps zur Pflanzenauswahl, zur Pflanzdichte und zur Pflege geben Gärtnereien.
Tipp: Nur abgestorbenes Moos lässt sich durch Vertikutieren entfernen. Das Moos muss dazu vorher mit einem eisenhaltigen Mittel behandelt werden.
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