Zwei Häuser, zwei Gärten und viel Arbeit in der Landwirtschaft: Das ist der Hof Elsinghorst in Bocholt-Barlo. Das Unternehmen ist auf Sauenhaltung mit Ferkelaufzucht und Ackerbau spezialisiert. Wie auf vielen Betrieben dieser Art üblich, rahmten früher schlichte, große Rasenflächen das traditionelle Bauernhaus und das benachbarte, neuere Altenteilerhaus ein. Doch nun ist der Rasen aufgelockert durch großformatige Beete, in denen es vom Frühling bis zum Herbst viele attraktive Pflanzen zu entdecken gibt. Wie kam es zu dieser Veränderung?
Stauden als Wegweiser
„Am Anfang stand der Wunsch nach einem neuen Weg“, berichtet Gartengestalterin Britta Telahr aus Bocholt über die Anfrage von Hildegard und Rolf Elsinghorst. Die Hofeigentümer wünschten sich eine barrierefreie Verbindung zwischen den beiden Wohnhäusern auf dem Hof. Sie sollte der demenzkranken Seniorin Maria Elsinghorst die Orientierung erleichtern. Hildegard Elsinghorst wünschte sich außerdem großzügige Pflanzbeete in Hausnähe. Wie schön das wirken kann, hatte sie vor dem St. Agnes Hospital in Bocholt gesehen. Dort hatte Planerin Britta Telahr einen Teil der Außenanlagen und den Patientengarten neu gestaltet. Die Expertin, die in Bocholt mit ihrem Büro Pflanz-Konzept ansässig ist, erklärt: „Ich riet Familie Elsinghorst zu einem locker geschwungenen Weg, der an einer Seite von einer Staudenpflanzung eingerahmt wird. Das bietet zusätzliche Orientierung.“
Mut zu großen Formaten
Das Konzept erwies sich als passgenau für die Bedürfnisse der Familie und wurde umgesetzt. „Die Kunden berichteten mir, dass die Seniorin den neuen Weg vom ersten Tag an trotz ihrer Demenz angenommen hatte. Bis kurz vor ihrem Tod nutzte sie ihn intensiv“, sagt Britta Telahr. Sie riet
Familie Elsinghorst dazu, den Rasen durch weitere Pflanzbeete aufzulockern. Hier die Gründe:
- Der Landwirtschaftsbetrieb mit Gebäuden und Rangierflächen lässt sich durch Pflanzbeete vom Wohnbereich abschirmen.
- Die Sitzplätze an den Häusern werden mit Stauden und Gräsern behaglich und blickdicht eingerahmt. Ein gewünschter Platz für eine Sitzbank könnte mitten auf dem Rasen an einem Pflanzbeet entstehen – für eine ruhige Stunde in der Abendsonne.
- Entlang der Hofeinfahrt sind Pflanzinseln mit Stauden und Gräsern als attraktive Visitenkarte des Betriebes perfekt.
Trotz anfänglicher Skepsis ließ sich Landwirt Gregor Elsinghorst auf die Argumente ein. Britta Telahr plante sechs großformatige Pflanzinseln, die zum Hofgelände und zu den Gebäuden passen. „Das größte Beet ist 11 m lang und bis zu 3 m breit“, so Britta Telahr.
Gartenprojekte früh planen
Soll sich in einem Garten oder an der Hofbegrünung etwas verändern, beginnen Besitzer am besten frühzeitig mit den Planungen. Ideal ist dafür die Wintersaison. Bei vielen Gartenplanern müssen Interessenten einige Wochen Wartezeit einkalkulieren, bis ihr Anliegen bearbeitet werden kann. Dann braucht es Zeit, bis die Gestaltungsvorschläge für alle Beteiligten passen. Danach folgen eventuell Erd- und Bauarbeiten, dann die Pflanzenbestellung und die Pflanzung. Die beste Pflanzzeit für Gehölze beginnt im Herbst und geht bis Ende des Winters. Stauden lassen sich gut im Herbst und im Frühjahr setzen.
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