Schützenwesen

Bundeskönigin: Mit Kleid und Kette

Mit Daniela Kotewitsch trägt erstmals eine Frau die Bundeskönigswürde des Sauerländer Schützenbundes. Wir sprachen mit der 42-jährige Altenpflegehelferin.

Wochenblatt: Frau Kotewitsch, Sie haben 2019 in Medebach Geschichte geschrieben: Als erste Frau haben Sie beim Bundesschießen des Sauerländer Schützenbundes (SSB) den Vogel abgeschossen. Wie erinnern Sie sich an den Tag im September?

Als damals amtierende Königin der Schützenbruderschaft Wamel durfte ich am Bundesschießen teilnehmen. Von 148 Königen war ich die einzige Frau. Im Endstechen waren wir noch 15 Schützen. Als der Vogel bei mir fiel, brandete ­Jubel auf. Vielleicht etwas mehr als sonst. Manche sagten, endlich mal eine Frau. In den hinteren Reihen soll es aber auch Buh-Rufe gegeben haben. Das störte mich aber nicht. Die Uniform, in der ich den Vogel heruntergeholt habe, hängt mittlerweile im Haus der Geschichte in Bonn.

Wochenblatt: Gab es negative Stimmen?

Nach der Parade des Bundesfestes kam eine Frau auf mich zu. Sie sagte, sie fände es eigentlich blöd, dass Frauen mitschießen dürfen. Sie hätte mich aber beim Schießen und während des Um­zuges beobachtet und fände das nun gar nicht mehr so schlecht.
Als Vorreiterin würde ich mich aber nicht sehen. Es gehörte eine riesige Portion Glück...