Wochenblatt-Leserin Heidi G. fragt: Unter meiner Alpenrose habe ich zwei abnorm große „Maulwurfshügel“ gefunden. Welches Tier kann so viel Erde nach oben geworfen haben? Einschlupflöcher, zum Beispiel von Ratten, sehe ich ringsum nicht.
Mareike Schulte, Redaktion, antwortet: Es gibt nur zwei Tiere, die Erdhügel im Garten hinterlassen, und das sind der Maulwurf und die Wühlmaus.
Zwar wühlen auch größere Wildtiere wie Wildschweine, Waschbären oder Dachse mitunter im Garten, doch verursachen sie dabei große, flache Löcher und lassen Tritt- und Kratzspuren zurück. Auch Ratten, Feld- und Spitzmäuse hinterlassen keinen Erdauswurf. Die Bauten von Füchsen, Hasen und Kaninchen sehen ebenfalls anders aus.
Doch auch die Wühlmaus scheidet mutmaßlich als Verursacherin aus. Zwar frisst sie – anders als der Maulwurf – Pflanzenwurzeln, so auch die von Alpenrosen bzw. Rhododendren. Doch die von ihr produzierten Erdhaufen sind eher flach und oft von feinen Wurzeln durchzogen, was hier nicht der Fall ist.
Bauwerk eines Maulwurfs
Mit ziemlicher Sicherheit handelt es sich bei den von Ihnen fotografierten Erdhügeln also tatsächlich um die Bauwerke eines Maulwurfs. Maulwürfe buddeln auf ihrer Suche nach Regenwürmern, Schnecken, Engerlingen und anderen Insekten nicht nur im Rasen, sondern auch in den Beeten. Beim Graben ihrer Tunnel schieben sie überflüssige Erde mit dem Kopf nach oben und werfen sie ab. Die Haufen mit ihrer lockeren Struktur dienen der Belüftung der unterirdischen Gänge. Ohne sie würde der Maulwurf nach einiger Zeit ersticken. Maulwurfshügel sind kuppelförmig und in der Regel etwa 25 cm hoch.
Die von Ihnen beobachteten abnorm großen Maulwurfshügel hängen mit der feuchten Witterung zusammen. Denn wenn der Boden sehr nass ist, verlagert der Maulwurf seine Bautätigkeit in obere Schichten. Er legt dann eine sogenannte Maulwurfs- oder Sumpfburg an. Erkennbar ist diese als großer, aufgeworfener Hügel über der Erde. Im unteren Teil befinden sich das Wohnnest und ein Vorratslager des Tieres. Hier harrt der Maulwurf aus, bis wieder trockenere Zeiten anbrechen und er wieder etwas tiefer graben kann, ohne dass sich seine Gänge mit Wasser füllen.
Dazu noch eine Anmerkung: Unterschätzen Sie nicht die Fähigkeiten eines Maulwurfes! Ein Einzeltier kann mithilfe seiner schaufelartigen Pfoten an einem Tag bis zu 20 Hügel aufwerfen.
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(Folge 14-2024)