Wochenblatt-Leser Dieter N. fragt: In den 80er-Jahren habe ich einen Stall mit Wellplatten eingedeckt und im Überlappungsbereich sogenannte Kunststoffdistanzlüftungsstücke auf die „Wellenberge“ gelegt. Dadurch konnte Kondenswasser auf die Außenseite der Platten abgeführt werden. Ich wollte das System auch für einen Neubau nutzen, finde diese Distanzstücke aber nicht mehr.
Torsten Wobser, Redaktion, antwortet: Tatsächlich sind früher solche Distanzstücke eingesetzt und auch von den Wellplatten-Herstellern angeboten worden. Obwohl Faserzementplatten dampfdiffusionsoffen sind, schaffen sie den Abtransport der zum Beispiel in einem Rinderstall anfallenden Feuchtigkeitsmengen nicht. Aufgrund der Bauweise – Laufställe der ersten Generation waren meist niedrig, schlecht belüftet und hatten wenig Luftraum – bildete sich auf der Unterseite der Platten oft Kondens-/Tropfwasser. Bei ausreichender Dachneigung wurde es durch den Einbau der Distanzstücke auf die Außenseite der nächsten Platte abgeführt.
Kondenswasser kein Problem mehr
Inzwischen haben sich die Stallkonstruktionen für Rinder grundlegend geändert. Offene Seitenwände, größere Firsthöhen und viel Luftraum schaffen eine sehr gute Belüftung, Kondenswasser ist kein Problem mehr. Damit sind auch die beschriebenen Distanzstücke überflüssig. Eternit beispielsweise bietet sie schon seit Jahren nicht mehr an.
Für den Neubau empfehlen wir, Ihre Anforderungen mit einem Architekten zu besprechen und konstruktive Vorkehrungen für eine gute Belüftung des Stalls zu treffen.
Lesen Sie mehr:
(Folge 28-2023)