Wiederbewaldung

Pflanzen mit Rohr statt Spaten

Pflanzverfahren gibt es viele, was besonders Laien die Wahl erschwert. Für Waldbauern, die sich bereits für die Aufforstung mit Containerpflanzen entschieden haben, gibt es eine interessante Methode.

Wer sich inzwischen unverdrossen daran gemacht hat, seinen Wald neu zu pflanzen, hat in diesem Sommer zumindest einen Trost: Der Regen lässt die Kulturen gut anwachsen. Das mildert die Erinnerung an den in der Pflanzsaison vom vielen Bücken müde gewordenen Rücken.

Doch ein schmerzender Rücken muss nicht sein, meint Förster Olaf Schöne von der Forstsaatgut-Beratungsstelle in Oerrel/Niedersachsen (fsb). Er kümmert sich dort um den Pflanzeneinkauf und Pflanztechniken. Inzwischen gibt es ein Pflanzverfahren speziell für Containerpflanzen, das das Aufforsten ohne ermüdendes Bücken erlaubt. Das Verfahren ist nicht nur leicht erlernbar, es ermöglicht auch eine hohe Pflanzleistung.

Was sind Containerpflanzen?

Ballenpflanzen für forstliche Zwecke werden in der Praxis häufig als Containerpflanzen bezeichnet. Das besondere Plus von Ballenpflanzen gegenüber wurzelnackten Pflanzen ist der hohe und durch das Substrat geschützte Feinwurzelanteil, unterstreicht Olaf Schöne. Für das gute Anwachsen der Pflanzen sind die Feinwurzeln entscheidend. Moderne Container-Anzuchtverfahren erzielen einen kompakten, gut ausgebildeten Wurzelaufbau. Da die Wurzel mit der Anzuchterde in das Pflanzloch gesetzt wird, wächst sie in der gewohnten Umgebung weiter. Der Pflanzschock wird dadurch deutlich abgemildert, die Pflanzen haben einen guten Start. Das erlaubt zudem eine längere Pflanzzeit im Frühjahr und im Spätsommer. Bei einigen Containertypen kann unter günstigen Bedingungen schon ab Mitte August...