Tiergesundheit

MMA-Sauen auf der Spur

Wird MMA früh erkannt, vermeidet das Ferkelverluste. Eine Studie zeigt, ob Gesäugeaufnahmen mit der Wärmebildkamera hier hilfreich sein können.

Wenn eine Sau nach dem Abferkeln fiebert, nur wenig frisst und ihr Gesäuge rot und geschwollen ist, sind das sichere Anzeichen für das sogenannte Mastitis-Metritis-Agalaktie-­Syndrom (MMA).

Um diese Erkrankung möglichst frühzeitig zu erkennen, messen Landwirte die Körpertemperatur ihrer Sauen üblicherweise rektal mit einem Fieberthermometer. Doch das ist zeitaufwendig. Ein Ziel des Projektes „Select4Milk“ war es daher, zu testen, ob die berührungs­lose Temperaturerfassung mittels Wärmebildkamera – die sogenannte Thermografie – dafür ebenso geeignet ist.

Etwa 700 Sauen untersucht

Das Ergebnis: Ja, grundsätzlich kann ein kurz nach der Geburt erstelltes Thermogramm des Gesäuges helfen, MMA-erkrankte Tiere zu finden. So bestand ein enger Zusammen­hang zwischen der mit dem Fieberthermometer rektal und der mit der Wärmebildkamera gemessenen Körpertemperatur. Als alleiniger Indikator ist die Körpertemperatur bzw. ein bestimmter Temperatur-Grenzwert jedoch nicht geeignet, MMA in allen Fällen sicher zu detektieren.

Doch der Versuch, der rund 700 Sauen umfasste, war weitaus umfassender. Die Wissenschaftler haben nicht nur Thermogramme der beiden Gesäugeleisten erstellt sowie rektal Fieber gemessen. Sie haben auch das Aufstehverhalten getestet, die Futteraufnahme bewertet, das Vorhandensein von eitri­gem Scheidenausfluss...