Bovines Herpesvirus

Weiterer Verdachtsfall in Stadtlohn

Auf einem Milchviehbetrieb in Stadtlohn, Kreis Borken, wurde die hochansteckende Tierseuche, ausgelöst durch das Bovine Herpesvirus 1, nachgewiesen. Sämtliche 400 Kühe und Rinder müssen geschlachtet werden. Nun gibt es einen weiteren Verdachtsfall.

Die ansteckende Tierseuche Bovine Herpesvirus 1 (BHV1) ist in einem Milchviehbetrieb in Stadtlohn (Kreis Borken) nachgewiesen worden. Das Veterinärarmt in Borken hat in Abstimmung mit dem Landwirtschaftsministerium in Düsseldorf die Schlachtung aller dort aufgestallten rund 400 Kühe und Rinder angeordnet.

Weiterer Verdachtsfall

Wie Dr. Manfred Ulrich, Abteilungsleiter für Veterinärangelegenheiten des Kreises, dem Wochenblatt mitteilte, wurden im Zuge dessen drei Nachbarbetriebe auf das Virus beprobt. Zur Zeit besteht aufgrund der vorläufigen Ergebnisse ein weiterer Verdachtsfall: In einem benachbarten Bullenmastbetrieb wurden Reagenten gefunden. Allerdings sind laut Ulrich die Untersuchungen noch nicht vollständig abgeschlossen.

Wie das Virus in den Stadtlohner Milchviehbetrieb gelangen konnte, ist unklar. Auffällig wurde der Betrieb durch die routinemäßig durchgeführten Sammelmilchproben. Der Hof kauft keine Tiere hinzu. Klinisch verdächtige Tiere gab es laut Ulrich nicht. Derzeit werden sämtliche Übertragungswege überprüft, in erster Linie Kälbermast­betriebe, die aus dem Bestand männliche Kälber erhielten.

Infos zur Viruserkrankung

Der Herpesvirus BHV1 löst bei Rindern eine hoch ansteckende Viruserkrankung aus, die als Tierseuche anzeigepflichtig ist. Treten klinische Erscheinungen auf, zeigt sich dies in Form von Rhinitis und Tracheitis im oberen Atemtrakt. Zudem können die Genitalien der Tiere von Entzündungen betroffen sein. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion mit infektiösem Nasen-, Tränensekret oder Speichel. Eine Übertragung ist aber auch durch Schadnager oder Menschen möglich. Für Menschen ist die Viruserkrankung ungefährlich.