Forsttechnik

Interforst: Technik für die Waldarbeit

Auf der Interforst in München präsentierten Hersteller aus der ganzen Welt Forsttechnik für die Holzernte und die Brennholzwerbung. Unter anderem konnten sich die Praktiker verschiedene Konzepte zum Bodenschutz beim Holzrücken ansehen.

Die Interforst gilt als Leitmesse für die Forsttechnik. Alle vier Jahre präsentieren in München die Hersteller von Erntemaschinen, Motorsägen, Brennholzspaltern und sonstiger Forsttechnik ihre Produkte und Innovationen. Statt großer Revolutionen versuchen die Forsttechniker ihre vorhandenen Konzepte bodenschonender, kraftstoffsparender oder grundsätzlich leichter zu machen.

Breite Bänder für geringeren Bodendruck

Der Boden ist das wichtigste Produktionsgut. Deshalb sind bei wachsender Schlagkraft in der Holzernte clevere Bodenschutzkonzepte nötig. Neben dem Einsatz von Bogiebändern setzen die Hersteller auf Zwillingsreifen, zusätzliche Achsen oder Raupen-Antriebe. Der Spezialfahrzeugbaubetrieb Hellgeth aus dem thüringischen Wurzbach stellte den Raupen-Forwarder TC 624 mit vier vollgeferderten Gummiketten vor. Die Laufwerke verfügen über eine Auflagefläche von mehr als 6 m², wodurch der Bodendruck bei voller Beladung weniger als 0,35 bar betragen soll. Mithilfe der Federung soll zudem eine höhere Fahrgeschwindigkeit möglich sein.

Das Raupenlaufwerk des Hellgeth TC 624 verfügt über mehr als 6 m² Aufstandsfläche. (Bildquelle: K.Schlotmann)

Dreirad-Achse für weniger Kraftstoffverbrauch

"Forwarder2020" nennt HSM (Hohenloher Spezial-Maschinenbau GmbH) aus Baden-Württemberg ihr neues Rückezugkonzept. Der Prototyp des Forwarders 208F verfügt über eine Triple-Bogie-Hinterachse. Sie soll für 30 % weniger Kraftstoffverbrauch und 30 % weniger Bodenbelastung sorgen. Mit zusätzlichen Bogiebändern will HSM den Bodendruck nochmals senken - speziell für nasse Böden. Alle sechs Räder der Triple-Bogie sind angetrieben, wodurch sich die Traktion in unebenem Gelände verbessern soll. Bisherige Praxistest lieferten gute Ergebnisse.

Der Prototyp des HSM 208F ist mit einer Triple-Bogie-Achse ausgestattet. (Bildquelle: K.Schlotmann)

Für "schräge" Durchforstungen

Dem Neuson Forest 183 HVT scheint kein Hang zu steil zu sein. Der Harvester für die Druchforstung oder Starkholzernte ist mit einem hydraulisch ausgleichbarem Kettenlaufwerk ausgestattet. Mit +25° nach vorne und je +/- 15° seitlich kann der Forstmaschinenfahrer den Oberwagen je nach Hanglage ausgleichen. Hub- und Schwenkkraft des Krans bleiben dabei erhalten.

Das Kettenfahrwerk des Harvesters 183HVT von Neuson Forest lässt sich je nach Hanglage ausgleichen. (Bildquelle: K.Schlotmann)

Motorsäge mit Kraftstoffeinspritzung

Als "neue Ära" bezeichnet Stihl seine vorgestellte Motorenentwicklung. Die MS 500i ist die weltweit erste in Serie gebaute Motorsäge mit elektronisch gesteuerter Kraftstoffeinspritzung. Das "i" in der Modellbezeichnung steht dabei für „Injection“. Der Motor kommt ohne Vergaser und Zündmodul aus. Der Kraftstoff wird über das Einspritzventil direkt ins Kurbelgehäuse eingespritzt. Kraftstoffmenge, Einspritzzeitpunkt und der Zündzeitpunkt werden vollautomatisch durch das Steuergerät der Stihl MS 500i berechnet. Das Leistungsgewicht der MS 500i beträgt 1,24 kg/kW.

Stihl präsentiert die MS 500i mit elektronischer Kraftstoffeinspritzung. (Bildquelle: K.Schlotmann)

Aus rund wird eckig

Als "bestes kleines Sägewerk" bewirbt ein irisches Unternehmen sein Produkt go2mill. Mithilfe des Gerätes lässt sich die eigene Motorsäge exakt an einem Stamm entlang führen, sodass sich kantige Hölzer oder Bretter sägen lassen. Go2mill wird dabei an den Schrauben des Kettenraddeckels der Motorsäge fixiert. Die Säge wird anschließend über ein Kantholz oder ein Stahlprofil, das wiederum auf dem Baumstamm befestigt ist, geführt. Dabei ist go2mill einfach auf das Holz bzw. Profil aufgeschoben. Das Produkt ist für 259 € brutto inklusive Versandkosten erhältlich.

Mit go2mill lassen sich einfach kantige Hölzer und Bretter sägen. (Bildquelle: K.Schlotmann)