Exzellenzcluster der Agrarforschung

Gutes Hacken mit dem Computer

Roboter auf dem Acker und moderne Pflanzenzucht - darum drehen sich zwei große Forschungsprojekte der Universitäten Bonn und Düsseldorf. Sie wurden als bundesweite "Exzellenzcluster" ausgezeichnet. Das heißt: Für sieben Jahre gibt es viel Geld.

Selbstfahrende Roboter rollen über den Acker, um, wie von Geisterhand gesteuert, mit Hacken und Greifarmen einzelne Pflanzen zu bearbeiten. Was wie ein Science-fiction-Traum klingt, ist längst Wirklichkeit – zumindest auf den Forschungsfeldern der Universität Bonn. Ein gemeinsames Wissenschaftsprojekt der Universität Bonn und des Forschungszentrums Jülich erforscht die Zukunft der Landwirtschaft. „„PhenoRob - Robotik und Phänotypisierung für Nachhaltige Nutzpflanzenproduktion“ lautet der Titel des Projektverbundes.

Klimawandel, Internet, Physik des Lebens

Es ist gestern als einer von bundesweit 57 „Exzellenzclustern“ anerkannt worden. Dahinter verbirgt sich mehr als nur ein schicker Titel. Mit jährlich bis zu zehn Mio. € wird jeder der ausgezeichneten Forschungsverbünde über eine Laufzeit von sieben Jahren gefördert. Insgesamt stehen für den Zeitraum fast 2,7 Mrd. € aus Mitteln vor allem des Bundes und der Länder zur Verfügung. Ausgezeichnet wurden Projekte, die etwa das "Internet der Produktion" (RWTH Aachen), den Klimawandel (Universität Hamburg), Cyber-Sicherheit (Ruhr-Universität Bochum) oder "die Physik des Lebens" (TU Dresden) erforschen - oder eben die Robotertechnik im Ackerbau.

„Die Konzentration und Vernetzung international renommierter Forscherinnen und Forscher in der Landwirtschaft, Geodäsie, Ökonomie und Informatik in Bonn ist einzigartig und in dieser Form an keinem anderen Standort verfügbar“, heißt es in einer Projektbeschreibung der Universität Bonn. Sie erhielt den Zuschlag für insgesamt 6 der 57 Exzellenzcluster – ein bundesweit einzigartiger Erfolg. Die anderen ausgezeichneten Bonner Forschungsverbünde befassen sich unter anderem mit Grundlagenforschung der Wirtschaftswissenschaften und der Mathematik, der Immunforschung und der Quantenphysik.

Düsseldorf: Exzellente Pflanzenzucht

Als Exzellenzcluster im Bereich Ernährung / Landwirtschaft wurde noch ein weiteres Forschungsprojekt in NRW ausgezeichnet: An der Heinrich-Heine-Universität Düssdeldorf ist das „Cluster of Excellence on Plant Sciences“.(CEPLAS) angesiedelt, das sich um Pflanzenzucht im Zeichen des Klimawandels befasst. Der Forschungsverbund umfasst unter anderem die Universität Köln, das Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung und das Forschungszentrum Jülich.

Unter dem Titel „Smarte Pflanzen für die Anforderungen von morgen“ erforschen die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie durch die Optimierung von Nutzpflanzen die Ernährung der Weltbevölkerung gesichert werden kann. CEPLAS sei unter den nun ausgezeichneten Exzellenz-Projekten das einzige, das sich „ausschließlich auf die genetischen Grundlagen von Pflanzenmerkmalen konzentriert“, heißt es von der Universität Düsseldorf.