Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

"Goldener Abschied" für Johannes Frizen

Johannes Frizen ist bei seiner offiziellen Verabschiedung aus dem Amt des Präsidenten mit der Goldenen Plakette der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden.

Die höchste Auszeichnung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen hat am Samstag deren jüngst ausgeschiedener Präsident, Johannes Frizen aus Alfter (Rhein-Sieg-Kreis), erhalten. Karl Werring, Frizens Nachfolger im Amt des Kammerpräsidenten, überreichte die Goldene Plakette bei der offiziellen Abschiedsfeier in Bad Sassendorf (Kreis Soest).

Der große Integrator

Frizens Verdienste um die nordrhein-westfälische Landwirtschaft, aber insbesondere um die Landwirtschaftskammer lobten alle Festredner. Karl Werring hob unter anderem hervor, dass Frizen in politisch schwieriger Zeit mit dem damaligen Düsseldorfer Umweltminister Johannes Remmel einen tragfähigen Kompromiss zu Finanzierung der Kammerarbeit ausgehandelt hat. Noch bedeutender war aber wohl die integrative Kraft des heute 68-Jährigen, der von 2005 bis 2017 an vorderster Stelle des Ehrenamtes die Kammer repräsentierte. Johannes Frizen war es, hob Werring hervor, der Rheinländer und Westfalen zu vertrauensvoller Zusammenarbeit geführt hat.

Denselben Schwerpunkt setzte auch Bernhard Conzen, der für die Landwirtschaftsverbände im Rheinland und Westfalen sprach. Der RLV-Präsident stellte fest: Johannes Frizen hat sich regionaler Vereinnahmung stets entzogen. Er war der Kandidat der Rheinländer und Westfalen, der Bauern und der Arbeitnehmer. Das Standort- und Organisationskonzept hat er klug und erfolgreich in die Tat umgesetzt, auch wenn das nicht immer allen gefiel.

Unabhängigkeit und Bescheidenheit

Johannes Frizen war bzw. ist noch in anderen Ehrenämtern aktiv. Zu den Verbänden, die auf seine Mitarbeit bauten, gehörten das Fleischrinder-Herdbuch Bonn, der RLV, der Rheinische Rübenbauernverband und die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft. Sein Nachfolger als Vorsitzender beim Verband der Landwirtschaftskammern, der Niedersachse Gerhard Schwetje, hob hervor, wie wichtig die Unabhängigkeit der Landwirtschaftskammern für die zielgerichtete Arbeit im Sinne der Landwirtschaft ist. Und wie alle anderen Redner, unter anderem der Düsseldorfer Landwirtschafts-Staatssekretär Dr. Heinrich Bottermann, hob Schwetje die persönliche Bescheidenheit Frizens hervor, sein ausgleichendes Wesen und sein Verhandlungsgeschick.

Die hauptamtlichen Mitarbeiter der Kammer präsentierten unter anderem eine fotografische Rückschau über zwölf Jahre Präsidentenarbeit – nicht ohne (Selbst-)Ironie. So stellte Kammerdirektor Dr. Martin Berges unter anderem fest, dass Johannes Frizen allein bei den Sitzungen, die er selbst geleitet hat, etwa 30.000 Hände geschüttelt haben dürfte und runde 750.000 km kreuz und quer durch NRW für die Landwirtschaftskammer mit Dienstwagen und Fahrer unterwegs war. ri