Schwerpunkt: Heizen mit erneuerbaren Energien

Etwas Strom, mehr Wärme

Wärmepumpen nutzen die Energie aus Luft, Erdreich und Grundwasser. Entgegen der häufigen Meinung sind sie nicht nur etwas für Neubauten.

Als Jens und Jutta Bechthold aus der Gemeinde Möhnesee im Kreis Soest vor knapp drei Jahren ein kleines, renovierungsbedürftiges Haus aus den 30er-Jahren gekauft haben, war eins für sie klar: Die neue Heizung sollte auf jeden Fall auf Basis erneuerbarer Energieträger laufen.

Entschieden haben sich die beiden für eine Wärmepumpe. „Das Haus vermieten wir an Feriengäste. Da wir beide berufstätig sind und zwei Kinder haben, stand für uns fest, dass wir eine pflegeleichte Technik brauchen“, sagt Bechthold. Mit der Entscheidung für die Wärmepumpe reihte sich das Ehepaar in die große und wachsende Gruppe der Wärmepumpenbesitzer ein. Mittlerweile sind deutschlandweit rund 800  000 Heizungswärmepumpen in Betrieb. Allein im Jahr 2017 fiel rund 78  000-mal die Entscheidung für den Bau einer Heizungswärmepumpe.

Wärme aus der Umwelt

Es gibt mehrere unterschiedliche Arten von Wärmepumpen, die unterschiedliche Wärmequellen nutzen (siehe Übersicht). Aber egal, ob Luft-, Wasser-, Abluft-, Sole-Wasser- oder Grundwasser-Wärmepumpe, sie alle funktionieren nach dem gleichen Prinzip: Wärmepumpen entziehen der Umwelt Energie und führen diese einem Heiz- bzw. Warmwassersystem zu.

  • In der Wärmequellen-Anlage zirkuliert eine Flüssigkeit (zum Beispiel Sole), die die Umweltwärme aufnimmt und zur Wärmepumpe transportiert. Bei Luft-Wärmepumpen saugen Ventilatoren Außenluft an. Wasser-Wasser-Wärmepumpen nutzen das Grundwasser selbst als Wärmeträger.
  • Die eigentliche Wärmepumpe funktioniert wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt, denn der Innenraum des Hauses soll ja – außer gegebenenfalls im Sommer – warm und nicht kalt werden. Im ersten Schritt überträgt ein Wärmetauscher die Umweltwärme auf ein Kältemittel. Da das Kältemittel einen sehr niedrigen Siedepunkt hat, verdampft es dabei. Anschließend verdichtet ein Kompressor den Dampf. Wie jedes Gas erwärmt sich auch das gasförmige Kältemittel unter Druck. In einem zweiten Wärmetauscher gibt der jetzt heiße Kältemitteldampf die Wärme ans Heizungssystem ab und wird wieder flüssig. Bevor das Kältemittel in einem Kreislauf zurück zum ersten Wärmetauscher gelangt, wird der Druck wieder verringert.
  • Für den Fall, dass die Heizleistung der Wärmepumpe bei niedrigen Außentemperaturen nicht ausreicht, hat jede Wärmepumpe einen zusätzlichen Wärmeerzeuger, in der Regel einen elektrischen Heizstab.
  • Das...