Kriminalität

Erneut drei Stalleinbrüche

In Schweineställen der Familien Döinghaus in Langenberg-Benteler und Hollenbeck in Nordrheda wurde am 20. und 21. Februar eingebrochen.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (21. Februar) und etwa 24 Stunden später sind fremde Personen in drei Ställe der Familien Döinghaus in Benteler sowie auf dem Spargelhof Meloh (Familie Hollenbeck) in Nordrheda eingestiegen. „Es wurde nichts gestohlen. Die Stalltüren standen offen. An der Lüftung und Heizung wurde manipuliert, sodass die Ställe ausgekühlt sind“, berichtet Rainer Döinghaus.

Frühmorgens im Sauenstall

Der WLV-Kreisverband hatte kurzfristig zu einem Pressegespräch eingeladen. Döinghaus und Rainer Hollenbeck haben Anzeige bei der Polizei wegen Hausfriedensbruch erstattet. Die Stalleinbrüche werfen einige Fragen auf.

Auf seinem Pachthof am Ortsrand hält Döinghaus 200 Sauen, dazu kommen 800 Ferkelaufzuchtplätze. Zudem hat der Landwirt im benachbarten Wadersloh 2017 einen Maststall mit 1400 Plätzen errichtet. Frühmorgens zwischen 5 und 7 Uhr waren die fremden Personen in den Stall eingebrochen, Döinghaus selbst lag zu diesem Zeitpunkt im Krankenhaus. Ein Mitarbeiter informierte ihn. „Es sind vermutlich zwei Personen gewesen. Sie sind getürmt, als unser Mitarbeiter kam. Doch weder Personen noch das Kfz-Kennzeichen ihres Wagens konnten sie erkennen“, berichtet der zweifache Familienvater.

Bilder fürs Fernsehen?

Bei Hollenbeck stand gegen 23.45 Uhr die große Schiebetür am Maststall offen. Der Mäster kam gerade von einer Versammlung nach Hause und schob die Tür zu. Erst am nächsten Morgen entdeckte er, dass die Heizung ausgestellt war. Der Stall war zum Teil ausgekühlt. „Wir betreiben auch Spargelanbau und haben immer viele Personen auf dem Hof. Jeder kann bei uns über die großen Stallfenster in die Ställe sehen“, so Hollenbeck.

Waren erneut „Tierschützer“ am Werk, die Bilder von verletzten oder verdreckten Schweinen aufnehmen wollten oder dies bereits getan haben? „Wir vermuten es, wissen es aber nicht“, meinte Hubertus Beringmeier aus Hövelhof, Vorsitzender des WLV-Veredlungsausschusses. Die Stalleinbrüche würden im Berufsstand verheerend wirken. Immer mehr Berufskollegen würden Kameras installieren und ihre Stalltüren mit Schlössern sichern. „Unsere 
Kinder fragen uns, ob wir bei 
diesem Kesseltreiben überhaupt noch Schweine halten sollen“, meinte Kreisverbandsvorsitzender Andreas Westermeyer.

Der Kreis hat den Betrieb Döinghaus zuletzt im Mai 2017 überprüft und keine Verstöße festgestellt. Darauf wies Kreisveterinärdirektor Günter Brehs hin. „Die Einbrecher wollten die Landwirte bewusst schädigen. Sie nehmen dabei auch in Kauf, dass Wildschweine in die Ställe eindringen und die Schweinepest übertragen. Das darf so nicht weitergehen.“