Sind wir doch mal ehrlich: Nicht die Käufe außerlandwirtschaftlicher Investoren, sondern vor allem die innerlandwirtschaftliche Konkurrenz um Flächen lässt die Bodenpreise steigen. Was bleibt aber etwa dem Tierhalter anderes übrig, als beim Preis bis an die Schmerzgrenze zu gehen, um Futterfläche zu sichern?
In die Röhre gucken dabei alle Beteiligten: Die, die den Zuschlag für die Fläche nicht bekommen, aber auch die, die Preise zahlen, die weit oberhalb der eigentlichen Bodenrente liegen, die sie mit der gekauften Fläche erwirtschaften.
Verständlich, wenn man da nach einem Buhmann sucht, der für diese Entwicklung verantwortlich sein soll. Zu was es aber führen kann, wenn man nach mehr staatlicher Kontrolle ruft, um das gefühlte Problem außerlandwirtschaftlicher Investoren zu lösen, lassen die Vorschläge der ostdeutschen Landesregierungen erahnen. Nicht zu Unrecht positionieren sich sämtliche Landesbauernverbände gegen die Vorschläge, die versuchen, auch Anteilsverkäufe in die Bodenmarktregulierung mit aufzunehmen. Schließlich werden viele Betriebe als Gesellschaften geführt. Wer möchte schon, dass die Genehmigungsbehörde künftig mitentscheidet, an wen Unternehmer ohne Nachfolger ihre Betriebe verkaufen?
Entscheidend wäre vielmehr, alles daranzusetzen, den Flächenverbrauch zu reduzieren, um die Konkurrenz um Fläche und damit die Preise nicht weiter anzuheizen. Immer noch gehen in NRW rund 5 ha pro Tag an Produktionsfläche für Städte- und Straßenbau verloren, rund die Hälfte davon für Ausgleich und Ersatz. Das ist zu viel. Hier sind etwa produktionsintegrierte Ausgleichsmaßnahmen gefragt.
Ebenso beim PV-Ausbau ist Obacht geboten, auch, wenn hohe Renditen winken. Der Ausbau auf Dachflächen sollte immer die erste Wahl sein. Freiflächen-PV gehört nur auf Flächen, wo ohnehin nicht oder wo auch weiterhin – also mit PV – geackert werden kann.
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