Nachwachsende Rohstoffe

Pellets in Papiersäcken

Hacken, trocknen, zerkleinern und dann pressen: Im niedersächsischen Hespe stellt Hannes-Friedrich Böse aus heimischem Holz Heizpellets her. Ein neuer Betriebszweig nicht ohne Risiko.

Energie. Das Thema ist in aller Munde. So auch im niedersächsischen Hespe im Landkreis Schaumburg. Hier setzt Landwirt Hannes-Friedrich Böse auf die Vermarktung von heimischen Holzhackschnitzeln und seit rund eineinhalb Jahren zusätzlich auf die Herstellung und den Verkauf von Holzpellets. „Ich sehe meine Zukunft darin, mich auf nachwachsende Rohstoffe aus der Region zu spezialisieren und diese an die Menschen in der Region weiterzugeben“, sagt der 32-Jährige.

Vor etwa drei Jahren übernahm ­Böse den elterlichen Betrieb mit Ackerbau und Geflügelmast und richtet seitdem seine Aufmerksamkeit verstärkt auf den heimischen Energieträger Holz – für die eigene Strom- und Wärmeversorgung und als Betriebszweig. Böse möchte in Sachen Energie unabhängig vom Weltmarkt sein. „Mir ist Autarkie sehr wichtig. Sie gibt mir Ruhe und Planungssicherheit“, betont er.

Energieautark dank Holz

Seit nunmehr neun Jahren gibt es am Betrieb eine 550-kW-Hackschnitzelheizung sowie einen Holzvergaser mit einem 125-kW-BHKW, die gemeinsam Betriebs­gebäude, eine Trocknung sowie Wohnhäuser mit Wärme und Strom versorgen. Das hierfür benötigte Holz – Restholz sowie nicht als Bauholz geeignete Stamm­ware – stammt aus dem eigenen Wald sowie von Pflegeschnitten und Rodungen aus Kommunen ­sowie Privat-, Landes-, Kreis- und Bundesforst in einem Umkreis von rund 20 km um den Hof. Bei der Gewinnung der Hackschnitzel ­arbeitet Böse mit seinem Bruder Jan-Christoph zusammen, der eine Firma betreibt, die unter an-
derem Baumfäll- und Forstarbeiten durchführt und Hackschnitzel ­herstellt.

Pro Jahr verarbeitet Böse aktuell 30  000 m3 Hackschnitzel verschiedener Güteklassen. Auf einer Nasslagerfläche am Betrieb haben rund 2000 m3 Hackschnitzel Platz. Die nasse Ware liegt hier höchstens ­eine Woche, bevor sie in die Trocknung geht. Mithilfe eines Teleskop­laders schüttet der Landwirt bzw. einer seiner vier Mitarbeiter die Hackschnitzel in einen Vorratsbunker. Von hier aus gelangt das Holz in einen Schubwendetrockner der Firma Riela. Der Durchlauftrockner ist 14 m lang und 2 m breit und arbeitet mit ­einer Trocknungsleistung von 400 kW, um die Hackschnitzel von 55 % Feuchtigkeit auf 15 bis 20 % zu trocknen. Dazu wird 70 °C heiße Luft...