Mit Verkünden der Wahlergebnisse gab es stehenden Applaus – und das gleich dreimal: Denn in diesen turbulenten Zeiten setzt der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) auf Stabilität sowie Kontinuität und hat sein Präsidium mit großer Mehrheit bestätigt.
Der Landesverbandsausschuss tagte vergangene Woche auf Gut Havichhorst bei Münster. Von den 104 Delegierten waren 70 anwesend. Mit 97% der Stimmen wählten sie Hubertus Beringmeier für weitere drei Jahre zum Präsidenten. Der 62-jährige Schweinemäster und Ackerbauer aus Hövelhof-Espeln (Kreis Paderborn) geht damit in die dritte Amtszeit, er ist seit 2020 WLV-Präsident.
Auch bei den beiden Vizepräsidenten gab es keine Veränderung: Die Delegierten wählten Henner Braach (61 Jahre), Milchviehhalter und WLV-Vorsitzender im Kreis Siegen-Wittgenstein sowie Michael Uckelmann (42 Jahre), Schweinehalter und WLV-Vorsitzender im Kreis Coesfeld, mit 99 bzw. 97% der Stimmen wieder. Gegenkandidaten gab es weder beim Präsidenten noch bei den Vizepräsidenten. Wahlleiter war WLV-Ehrenpräsident Franz-Josef Möllers.
„Jetzt anknüpfen“
Beringmeier freute ich über sein Wahlergebnis, das ihm „den Rücken stärke“. Er versprach, sich in den kommenden drei Jahren weiter für die Belange des WLV einzusetzen: „Mit unseren Protestbewegungen haben wir Landwirtschaft wieder auf die politische Agenda gebracht. Hier gilt es nun anzuknüpfen und mit tragfähigen Konzepten verlässliche Rahmenbedingungen und eine langfristige Finanzierung für den Umbau der Tierhaltung sicherzustellen. Im Bereich der Umweltpolitik trete ich für kooperative Konzepte und Lösungen ein, um die Ziele des Umweltschutzes mit der heimischen Lebensmittelproduktion in Einklang zu bringen.“
Die DBV-Delegierten
Der Landesverbandsausschuss wählte auch die Delegierten für die Mitgliederversammlung des Deutschen Bauernverbandes. Für die drei Bezirke sind dabei:
- Münsterland: Birgit Schulte Spechtel; Markus Weiß; Andreas Westermann; Regina Böckenhoff; Michael Uckelmann; Albert Rohlmann; Karl Werring; Hubert Seggewiß; Tobias Kleuter; Anja Vogt; Benedikt Langemeyer;
- Ostwestfalen-Lippe: Joachim Schmedt; Andreas Westermeyer; Antonius Tillmann; Hubertus Beringmeier; Hermann Detert; Dieter Hagedorn; Anette Ostermeier; Patrick Witte; Stefan Schmidt; Helge Christoph Niedringhaus;
- Sauerland-Hellweg: Henner Braach; Wilhelm Kühn; Ulrich Brinckmann; Michael Richard; Dirk Kalthaus; Josef Lehmenkühler; Thomas Döring; Anne Bühner; Dietmar Trimpop.
Schorlemer Plakette in Silber an Regina Selhorst
WLV-Präsident Hubertus Beringmeier würdigte auf der Sitzung des Landesverbandsausschusses das große Engagement von Regina Selhorst und übergab ihr die Schorlemer Plakette in Silber.
Beringmeier hob ihren unermüdlichen Einsatz für den Westfälisch-Lippischen Landfrauenverband (WLLV) und den ländlichen Raum insgesamt sowie ihre rege Beteiligung auch in den Gremien des WLV hervor. „Viele Jahre haben wir im Vorstand des WLV und in vielen weiteren berufsständischen Gremien eng zusammengearbeitet. Deine konstruktiven Beiträge, innovativen Ansätze und hervorragende Netzwerkarbeit sind dabei besonders hervorzuheben“, machte der WLV-Präsident deutlich.
Seit 1987 ist Regina Selhorst Mitglied der Landfrauen im Ortsverband Herbern. Ihr ehrenamtliches Engagement begann sie dort 2002 als Mitglied im Kreisvorstand Coesfeld. Ab 2010 war sie Beisitzerin im Präsidium der Landfrauen auf Landesebene und hatte in dieser Funktion einen besonderen Fokus auf die Agrar- und Umweltpolitik. Seit 2014 war Regina Selhorst neun Jahre im Amt der Präsidentin des WLLV und leitete die Geschicke der Landfrauen auf Landesebene.
Zu den besonderen Schwerpunkten ihrer Amtszeit zählt die Weiterentwicklung des Landfrauenverbandes. Dazu gehören unter anderem die Nachwuchsgewinnung, die Vernetzung und die Digitalisierung des WLLV. Auch die Belange der landwirtschaftlichen Unternehmerinnen nahm Regina Selhorst in den Fokus. Während ihrer Amtszeit setzte sich Regina Selhorst in besonderem Maße für Demokratie und Toleranz ein und nutzte ihre Bekanntheit dazu, für die Demokratie Stellung zu beziehen und diese durch Workshops und Trainings innerhalb des Landfrauenverbandes zu stärken.