Ausbildung zum Landwirt

Vertrauen säen, Erfolg ernten

Seit 30 Jahren bildet Heinrich Lohmann aus. Beim Deutschen Bauerntag wurde sein Hof zum Ausbildungsbetrieb des Jahres gekürt. Sohn Matthias und er geben Ratschläge für die Praxis in der Lehre.

Ausbildungsbetrieb des Jahres – seit Ende Juni darf sich so der Hof Lohmann in Ascheberg im Kreis Coesfeld nennen. Jetzt stecken Heinrich und Matthias Lohmann gerade in der Ernte. Zusätzlich fangen diese Woche zwei Azubis auf dem Betrieb mit 300 Sauen und anschließender Mast sowie 110 ha Ackerbau an. Wir haben mit Vater und Sohn über die Lehre in der Landwirtschaft gesprochen.

Vertrauen schenken

Vertrauen ist für Heinrich Lohmann ganz wichtig. Die neuen Azubis fahren in der Ernte gleich das Korn ab. „Da stehe ich nicht die ganze Zeit hinter, sondern lasse sie erst mal machen. Trecker fahren können sie“, sagt der 61-Jährige. „Wenn ich dann im Stall bin, stelle ich mir einen Timer und komme regelmäßig raus und schaue, ob alles klappt“, erzählt er. Vorher weist der Sauenhalter sie ausführlich in die Maschinen ein. „Lieber mehr Zeit zum Erklären vorher nehmen, als nachher den Schaden beheben zu müssen“, ­lautet sein Motto.

Im Stall sind die Aufgaben genau verteilt: Die ersten drei Monate unterstützt ein Azubi Heinrich Lohmann bei den Sauen, während der andere seinem Sohn bei der Ferkelaufzucht und im Maststall hilft. „Die erste Woche machen der Lehrling und ich alles gemeinsam. Ab der zweiten Woche geht er auch allein ins Abteil. Ich entlasse ihn immer mehr in die Selbstständigkeit“, sagt Matthias Lohmann, der seit fünf Jahren gemeinsam mit ­seinem Vater den Betrieb bewirtschaftet. Die Ausbildereignung hat er während des Studiums in Osnabrück gemacht.

Tierwohl im Blick

Der Betrieb arbeitet im Sauen­stall im 14-Tage-Rhythmus. Die täglichen...