Die Landwirte in Westfalen-Lippe bekennen sich zum kooperativen Natur- und Artenschutz. Die Erfolge dieses Ansatzes sind sichtbar. Vor allem, weil es politische Zusagen gab, dass in den Schutzgebieten die Bewirtschaftung nicht über Ordnungsrecht eingeschränkt wird, sondern Landwirte einen Ausgleich über den Vertragsnaturschutz erhalten. Das verdeutliche Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), am Donnerstag auf der Sitzung des Landesverbandsausschusses. „Doch jetzt schränkt die Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung die Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Nutzflächen in Naturschutzgebieten drastisch ein, insbesondere beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln“, sagte Beringmeier.
Ausgleichszahlungen nicht ausreichend
Das sei ein tiefer Eingriff in die Bewirtschaftung und das Eigentum der Flächen. Die angekündigten Ausgleichszahlungen reichten bei Weitem nicht aus, die Ertragseinbußen sowie den Mehraufwand zu kompensieren. Hinzu komme die Entwertung der Flächen, von der auch Verpächter betroffen seien.
"Massiver Vertrauensbruch"
„Dieses Vorgehen der Politik ist ein massiver und nicht hinnehmbarer Vertrauensbruch. Wir akzeptieren daher künftig keine weiteren Ausweisungen und Ausweitungen von Schutzgebieten“, sagte Beringmeier. Daraufhin verabschiedeten die Delegierten des Landesverbandsausschusses diese Forderungen:
- Stopp aller Schutzgebietsausweisungen in Westfalen-Lippe, auch solcher im Rahmen von Landschaftsplanungen.
- Überprüfung des Schutzzweckes bestehender Schutzgebiete und die Herausnahme wertvoller landwirtschaftlicher Nutzflächen aus diesen Gebieten.
- Überarbeitung des Insektenschutzpaketes auf Bundesebene und die Rückkehr zum Grundsatz des kooperativen Naturschutzes.
Beringmeier appellierte an die Mitglieder, sich weiter aktiv in bewährte Projekte des kooperativen Natur- und Artenschutzes einzubringen.
Lesen Sie mehr: