Dreiländtreffen

Gespräch mit der niederländischen Landwirtschaftsministerin

Die Landwirtschaftsministerinnen Ursula Heinen-Esser und Barbara Otte-Kinast tauschen sich mit ihrer niederländischen Amtskollegin aus. Trotz der Ländergrenze wollen sie die regionale Zusammenarbeit stärken.

Bei einem Dreiländertreffen haben sich am Montag die Landwirtschaftsministerinnen von NRW, Niedersachsen und den Niederlanden abgestimmt. Das Treffen zwischen der nordrhein-westfälischen Ministerin Ursula Heinen-Esser, der niedersächsischen Ministerin Barbara Otte-Kinast und der Amtskollegin aus den Niederlanden, Carola Schouten, fand online statt.

Laut einer Pressemitteilung des NRW-Landwirtschaftsministeriums sprachen sie über die Vertiefung der Zusammenarbeit und über gemeinsame Herausforderungen wie die Afrikanische Schweinepest, das Wirtschaftsdünger-Management und den Klimawandel.

Gülletransporte als Thema

Weitere Themen waren die Emissionsminderung aus Ställen und der Austausch von Wirtschaftsdünger zwischen den Regionen. Dabei ging es darum, wie dieser wertvolle Rohstoff effektiv ackerbaulich genutzt, die grenzüberschreitenden Transporte aber auch effektiv kontrolliert werden können, damit Mensch und Natur nicht beeinträchtigt werden.

Die Ministerinnen aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen betonten, dass ihre Bundesländer wichtige Partner beim Wirtschaftsdüngermanagement sind. Durch die strengeren rechtlichen Anforderungen an die Düngung in Nordrhein-Westfalen und die verbesserte Kontrolle sind die Importe von den Niederlanden nach Nordrhein-Westfalen seit 2016 um etwa 40 % zurückgegangen.

Nichtsdestotrotz waren sich die Ministerinnen einig, dass sie dabei weiterhin eng zusammenarbeiten werden. Gegenseitige Transparenz im Handel, möglichst wenig Verwaltungsaufwand für die Unternehmen sowie eine effektive Kontrolle und Rückverfolgbarkeit seien in dieser Hinsicht die wichtigsten Herausforderungen.

Gemeinsamkeiten nutzen

Ursula Heinen-Esser sagte anlässlich des Treffens: "Die Niederlande, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen haben viele Gemeinsamkeiten, die es zu nutzen und zu verbinden gilt." Die Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind die wichtigsten deutschen Handelspartner der Niederlande bei Agrarprodukten. Etwa zwei Drittel des Exports niederländischer Agrarprodukte gehen in diese beiden Länder.

Laut der niedersächsischen Ministerin sei auch bei den Themen ASP, europäische Fleischkennzeichnung sowie der Umgang mit Stickstoff und Phosphat eine Länderübergreifende Abstimmung wichtig. Wettbewerbsverzerrungen zwischen den Regionen seien zu vermeiden.

Ein Thema war die Rückkehr des Wolfs, der europarechtlich streng geschützt ist. Zurzeit gibt es in den Niederlanden, in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen mehrere ortstreue Einzeltiere und Rudel. Vor allem Jungtiere wechseln regelmäßig zwischen den Regionen.

Auch bei der Minderung von Ammoniakemissionen aus der Landwirtschaft vereinbarten sie eine engere Zusammenarbeit. Deutschland hat sich verpflichtet, die zum größten Teil aus der Landwirtschaft stammenden Emissionen bis 2030 um fast 40 % zu senken. In Nordrhein-Westfalen werden dazu seit mehreren Jahren die emissionsarme Gülleausbringtechnik und Abdeckung von Güllelagern erfolgreich gefördert.