Freihandelsabkommen

CETA: Auswirkungen auf Agrarmärkte

Was bedeutet das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada für die heimische Landwirtschaft?

Lange war das Handelsabkommen der EU mit Kanada (Comprehensive Economic and Trade Agreement; CETA) vor allem bei den Grünen umstritten. Nun hat sich die Stimmung in Berlin gewandelt. Die Ampelkoalition befürwortet das Abkommen. Ändern wird sich an den Märkten ­allerdings zunächst wenig, denn CETA ist schon seit September 2017 vorläufig in Kraft getreten.

Die Koalition hat über Monate gerungen, was aus dem europäisch-kanadischen Freihandelsabkommen wird. Landwirtschaftliche Belange standen dabei nicht im Mittelpunkt. Passagen zum Investitionsschutz und zu Schiedsgerichten waren in dem Vertrag äußerst umstritten. Der nun in der Berliner Ampel gefundene Kompromiss ist politisch nicht ganz einfach auf der EU-Ebene umzusetzen. Die Einigung sieht vor, CETA mit Zusatzerklärungen zu den umstrittenen Paragrafen zu ergänzen.

Zollabbau und Außenschutz

Fast 99% der Zölle zwischen der EU und Kanada werden durch ­CETA langfristig abgebaut. Bereits bei Inkrafttreten des Abkommens 2017 wurde der Großteil abgeschafft. Weitere Zollsätze werden zur Liberalisierung des Handels bei vorgesehenen Erzeugnissen im Laufe der kommenden Jahre auf null gesenkt. Lediglich einige sensible Agrarerzeugnisse sind von der Regelung ausgenommen. Diese können zum einen einer mengenmäßigen Beschränkung durch Zollkontingente – beispielsweise für Rind- und Schweinefleisch sowie Zuckermais – unterliegen oder zum...


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