Interview

Beringmeier: „Özdemir muss endlich liefern“

Ende Juni ist Deutscher Bauerntag in Münster. Darauf freut sich WLV-Präsident Hubertus Beringmeier – und hat klare Erwartungen an den Bundeslandwirtschaftsminister.

Herr Beringmeier, am 28. und 29. Juni findet der Deutsche Bauerntag in Münster statt. Wie groß ist die Vorfreude?

Sehr groß. Zudem ist es für uns ­eine Ehre. Denn als Landesbauernverband hat man nur alle 20 Jahre die Gelegenheit, den jährlichen Bauerntag gemeinsam mit dem ­Deutschen Bauernverband auszurichten. Uns als Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband bietet das eine tolle Gelegenheit, eigene Schwerpunkte zu setzen. Aber auch, unsere Arbeit sichtbar zu machen.

Das diesjährige Motto lautet „Perspektiven schaffen – Zukunft bauen“. Viele Landwirte zweifeln gerade genau daran. Wie wollen Sie die Überschrift mit konkreten ­Inhalten füllen?

Blicken wir dazu kurz zurück: In den vergangenen drei Jahren sind viele Dinge passiert, die niemand für möglich gehalten hatte. Dabei gab es aber auch durchaus positive Aspekte für die Landwirtschaft: Mit kurzzeitigen 60 Cent/kg Milch und 6 €/kg Rindfleisch hatten sowie mit aktuell um die 2,40 €/kg Schweinefleisch haben wir Rekordpreise. Die Menschen reden wieder über Ernährungssicherheit und stabile Lieferketten. Der Lebensmittelhandel und Verbraucher wollen deutsche Produkte. Und auch politisch hat sich etwas bewegt, beispielsweise lösen sich die Bremsen beim Baurecht.

Also ist schon alles bestens?

Das will ich damit nicht sagen, sondern aufzeigen, dass es schon immer und auch zuletzt Wandel in der Landwirtschaft gab und dieser Wandel die Situation oft verbessert hat. In der Vergangenheit hat Technik die körperliche Belastung deutlich reduziert. Aktuell ermöglichen automatische und digitale Helfer einen deutlich gezielteren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Dünger oder erleichtern die Doku­mentation. Und wenn sich künftig die Ernährungsgewohnheiten der Menschen stärker ändern, produzieren wir Landwirte trotzdem weiter Nahrungsmittel. Klar ist aber: Am Ende müssen Landwirte Geld verdienen. Dafür...