Sieben Sitze von insgesamt 150 hat die BoerBurgerBeweging (BBB), zu Deutsche Bauer-Bürger-Bewegung, am vergangenen Mittwoch bei den Wahlen in den Niederlanden gewonnen. Bei der letzten Wahl zur Zweiten Kammer war es nur ein Sitz. An den Erdrutschsieg bei den Provinzwahlen im März konnte die BBB aber nicht anknüpfen. Da wurde sie stärkste Kraft in der Ersten Kammer des Parlamentes, vergleichbar mit dem deutschen Bundesrat. Dennoch könnte die BBB Teil einer neuen Regierung werden. Damit Gesetze beide Kammern besser passieren können, wird ein möglicher Regierungschef versuchen, die BBB mit ins Boot zu holen. Das vermuten die Mitarbeiter des Zentrums für Niederlande-Studien der Uni Münster.
Wie diese Regierung aussehen wird, steht aber noch in den Sternen. Rechtspopulist Geerd Wilders holte mit seiner Partij voor de Vrijheid (PVV) 37 Sitze. Damit wurde erstmals eine rechtspopulistische Partei stärkste Kraft in der Zweiten Kammer. Der gebürtige Venloer strebt nun das Amt des Ministerpräsident an. In seinem Wahlprogramm spricht er sich klar gegen weitere Migration in die Niederlande aus und möchte sogar aus der EU austreten.
Ob die rechtsliberale VVD oder die neugegründete NSC mit ihm koalieren wird, ist fraglich. Die NSC wurde erst vor drei Monaten von dem ehemaligen Christdemokraten Pieter Omtzigt gegründet. Die Partei landete auf Anhieb bei 20 Sitzen. Auf dem zweiten Platz kam ein sozialdemokratisch-grünes Wählerbündnis um Frans Timmermans, den ehemaligen Vizepräsidenten der EU.
BBB-Gründerin Caroline van der Plas zeigt sich laut niederländischen Medien offen für einen Eintritt in eine mögliche Regierung Wilders. Die BBB strebt das Landwirtschaftsministerium an. Bis aber eine neue Regierung in Den Haag steht, wird es vermutlich noch einige Monate dauern.
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