Misthaufen auf Bundesstraße

Bauernprotest: „Hier wurden Grenzen überschritten“

Entsetzen nach radikalisiertem Bauernprotest: Mist und Gülle auf Bundesstraße in Brandenburg führen zu Verkehrsunfällen mit fünf Verletzten. Feuerwehr und Abschleppdienst​ wurden angepöbelt.

In der Nacht zu Montag dieser Woche haben Landwirte auf der vierspurigen Bundestraße 5 bei Wustermark (Brandenburg) Gülle und Mist abgeladen. Der Fernsehsender RTL berichtet, es seien auch Baumstämme abgeladen worden. Mindestens drei Autofahrer fuhren frontal in die ungesicherten Hindernisse, die auf beiden Seiten der Fahrbahn über mehrere hundert Meter verteilt waren. Fünf Personen wurden mit leichten Verletzungen in Krankenhäuser gebracht.

Polizei: „Leib und Leben gefährdet“

Aus einem Video, das dem „Tagesspiegel“ (Berlin) vorliegt, soll hervorgehen, dass die Protestierer die Bundesstraße blockiert haben und „zumindest zwischenzeitlich keine Rettungsgasse freiließen“, wie die Zeitung berichtet. Einige Bauern hätten ihre Traktoren abgestellt und sich entfernt. Nach Angaben der Polizei mussten acht Fahrzeuge von Abschleppwagen entfernt werden. Die Polizei ermittelt gegen die Blockierer wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Kerstin Schröder, Sprecherin der Polizeidirektion West, sprach gegenüber dem ZDF von einem „neuen Niveau“ bei den Protesten mit einer „Gefährdung von Leib und Leben“.

Ein Sprecher der örtlichen Feuerwehr berichtet, die Rettungskräfte seien auf dem Weg zum Unfallort blockiert und angepöbelt worden. Die Märkische Allgemeine Zeitung gibt ihn mit diesen Worten wieder: „Was da passiert ist, war grob fahrlässig. Das war nicht nur ein leichter Verkehrsunfall und hätte noch viel schlimmer ausgehen können“. Öffentlich bepöbelt wurde auch das lokale Abschleppunternehmen, das auf Anweisung der Polizei die abgestellten Traktoren entfernt hat. Seine Facebook-Internetseite wurde daraufhin mit hunderten...