Bei der Bekämpfung pilzlicher Blattflecken in Zuckerrübenspielt der Behandlungszeitpunkt eine wichtige Rolle. Beim Überschreiten der Bekämpfungsschwelle sollten Landwirte deshalb sofort behandeln. Die Schwelle liegt bis zum 31. Juli bei 5 % und die Warnschwelle bei 2 % befallener Blätter. Das bedeutet, wenn 2 % der Blätter einen Befall mit Blattkrankheiten zeigen, sollten Anbauer regelmäßig und gründlich kontrollieren, aber noch nicht behandeln. Sind mehr als 5 % der Blätter befallen, sollten sie möglichst zeitnah behandeln und anschließend erneut kontrollieren.
Auch dieses Jahr führt der Landwirtschaftliche Informationsdienst Zuckerrübe (LIZ) gemeinsam mit dem Rheinischen Rübenbauer-Verband (RRV) und dem Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW das Blattfleckenmonitoring durch. Die Boniturdaten sind ab mittwochsnachmittags in den Befallskarten bei LIZ-Online und ISIP zu finden.
Aufgrund der aktuellen Witterung müssen Anbauer in dieser Vegetation mit Rübenrost und Cercospora-Blattflecken rechnen: Rübenrost benötigt 70 % Luftfeuchtigkeit und nasse Blätter, was zurzeit der Fall ist. Er bevorzugt Temperaturen zwischen 10 und 20 °C, kann sich aber auch unter wärmeren Bedingungen in Teilen vom Schlag entwickeln.
Cercospora-Blattflecken benötigen ebenfalls viel Wasser. Die Trockenjahre zeigten aber auch, dass Cercospora-Blattflecken mit nur kurzer Blattnässe und wenig Niederschlag zurechtkommen kann. Das „Mikroklima“ im Bestand spielt hier eine bedeutende Rolle. Generell benötigt Cercospora höhere Temperaturen. Da Optimum liegt zwischen 20 und 25 °C.
Die Grafik zeigt eine mögliche Fungizidstrategie für diese Saison. Um die Entwicklung weiterer Resistenzen zu vermeiden, sollten Anbauer den Wirkstoff zwischen der ersten und zweiten Behandlung wechseln.