Zuckerrüben — Blattfleckenbefall

21. Juli 2020 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche.

Zuckerrüben – wöchentliches Blattfleckenmonitoring: 97 Standorte werden wöchentlich auf Blattflecken kontrolliert, davon zeigen aktuell 56 Flächen einen Befall.

Auf 47 von den 56 Standorten tritt Cercospora auf. Rostflecken wurden auf 14 Standorten gefunden und Mehltau auf 3. Auf 5 Standorten ist die aktuelle Bekämpfungsschwelle von 5 % kranker Blätter überschritten. Die Bekämpfungsschwelle gilt noch bis Ende Juli. Die Monitoringergebnisse sind auf der Karte „Blattkrankheiten Befallserhebungen“ bei ISIP und auf „Blattkrankheiten-Monitoring“ bei LIZ-Online dargestellt. Die Versuchsansteller haben sechs Standorte in dieser Woche behandelt.

Für einen guten Überblick sind in der Broschüre „Blattkrankheiten erkennen und kontrollieren“ von LIZ die Symptome/Erkennungsmerkmale der einzelnen Blattflecken dargestellt. Da sich die pilzlichen Blattflecken gut bei feuchtwarmer Witterung verbreiten, sind insbesondere auf beregneten Flächen regelmäßige Feldkontrollen sinnvoll.

Blattflecken

Witterungsbedingungen

Cercospora

>90 % rel. Luftfeuchte und 25 bis 30 °C

Ramularia

>70 % rel. Luftfeuchte und 16 bis 20 °C

Echter Mehltau

<50 % rel. Luftfeuchte und 25 bis 30 °C

Rost

>70 % rel. Luftfeuchte und 10 bis 20 °C

Als Entscheidungshilfe, ob eine Behandlung sinnvoll ist, eignet sich das Programm LIZ-Fungizid. Mithilfe einiger Angaben zu Witterung, Befallshäufigkeit, Bonitur- und Erntetermin und Ertragserwartungen lässt sich die Wirtschaftlichkeit einer Fungizid-Behandlung berechnen. Weitere Angaben können die Aussage präzisieren.

Bei Frühbefall und oder bekannter Resistenzproblematik sollten Landwirte Tridex DG als Kontaktfungizid schon zur ersten Applikation hinzumischen. Tridex DG mit dem Wirkstoff Mancozeb hat eine Notfallzulassung vom 15. Juni 2020 bis zum 12. Oktober 2020 mit maximal drei Anwendungen und einer Aufwandmenge von 2 kg/ha. Die Wartezeit beträgt 28 Tage.