Zahlungsfähig in der Krise

Die Getreidepreise sind schlecht und werden für die Ernte 2024 auch nicht besser. Da ist es sinnvoll, jetzt die Liquidität für die kommenden zwei Jahre zu überprüfen und zu sichern. Hier einige Tipps

Inflationäre Zeiten entwickeln ihre ganz eigene Dynamik in den Märkten und stellen besondere Anforderungen an das Liquiditätsmanagement im Ackerbaubetrieb. Im Zuge der Ukraine-Krise waren 2021 die Erzeugerpreise sprunghaft gestiegen, während die Kostenseite erst mit einer gewissen Verzögerung nachgezogen ist. In den vergangenen Monaten zeigte sich eine gegenläufige Entwicklung: sinkende Erlöse bei gleichzeitig erhöhtem Kostenniveau. Dies könnte zu Liquiditätsengpässen führen. Welche Maßnahmen können Sie nun ergreifen?

Überblick verschaffen

Zunächst sollten Sie sich einen umfassenden Überblick über die Situation verschaffen. Planen Sie mithilfe einer Liquiditätsplanung Ihre laufenden Kosten und Erträge. So erkennen Sie frühzeitig, ob und wann Ihr Girokonto ins Minus zu laufen droht und wie groß die ­Lücke voraussichtlich ist. Dazu ­gehört auch eine vollständige Bestandsaufnahme der unbezahlten Rechnungen sowie der kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten. Ihr Berater kann Ihnen dabei helfen.

Gespräch mit der Hausbank

Vereinbaren Sie ein Gespräch mit Ihrer Hausbank und informieren Sie Ihren Ansprechpartner über die aktuelle Situation. Vorsorge ist besser und günstiger als Nach­sorge. Nur bei frühzeitigem Kontakt können Sie Ihre Verhandlungsspielräume ausnutzen.

Bringen Sie zu dem Gespräch alle notwendigen Unterlagen wie Jahres­abschluss, Liquiditätsplan usw. mit, damit sich der Banker ebenfalls ein umfassendes Bild machen kann. Denken Sie aber ­daran, dass die Bank die Vorschau auch mit dem tatsächlichen Er­gebnis vergleicht. Es bringt also nichts, die...